Krankenhausaufnahmen werden genauer geprüft

Kanzleramtschef Helge Braun: Solange die Impfung wirkt kein Lockdown für Geimpfte

ARCHIV - 05.05.2021, Berlin: Helge Braun (CDU), Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben, nimmt an der Befragung der Bundesregierung im Plenum im Bundestag teil. Braun macht Geimpften Hoffnung, dass es für sie auch bei ei
Kanzleramtschef Helge Braun
mkx tba cam exa, dpa, Michael Kappeler

Voraussetzung: Impfung muss gegen Varianten wirken

Kanzleramtschef Helge Braun macht Geimpften Hoffnung, dass es für sie auch bei einer neuen Corona-Welle keinen neuen Lockdown geben dürfte - wenn die Impfungen sich auch gegen Varianten behaupten. „Solange unsere Impfung sehr gut wirkt, kommt ja ein Lockdown zulasten derer, die vollständig geimpft sind, auch nicht infrage“, sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenradio MDR Aktuell. „Sondern denjenigen, die geimpft sind, kann man dann auch die Normalität ermöglichen - den Besuch im Konzert genauso wie das Einkaufen.“

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Weitere Faktoren werden bei der Bewertung wichtig

Das Robert Koch-Institut habe gesagt, Menschen mit vollständigem Impfschutz nähmen am epidemiologischen Geschehen nicht mehr wesentlich teil. Dies habe sich noch hauptsächlich auf die Alpha-Variante des Coronavirus bezogen, führte Braun aus. Geimpfte seien selber nicht mehr wirklich gefährdet, und sie gefährdeten auch keine anderen. „Dann gibt es auch keinen Grund, denjenigen zu einer Reduzierung ihrer Kontakte zu raten.“

Braun machte zudem deutlich, dass wegen der zunehmenden Zahl von Geimpften bei der Bewertung der Corona-Lage künftig weitere Faktoren an Gewicht gewinnen. Die Inzidenzwerte würden weiter eine wichtige Rolle spielen, „weil sie natürlich eine Aussage darüber treffen, wie viele Leute sich neu mit Corona infizieren“, sagte er. „Aber wenn wir jetzt in der Situation sind, dass eine hohe Zahl von Bürgern geimpft ist, müssen wir natürlich weitere Faktoren einbeziehen.“ Ganz wichtig sei die Frage, wie gut die Impfung gegenüber neuen Varianten wie Delta ist.

ARCHIV - 11.11.2020, Baden-Württemberg, Stuttgart: Ayse Yeter (l), Krankenschwester und Stationsleitung der Intensivstation für Covid-19 Patienten des Klinikum Stuttgart, versorgt in einem Patientenzimmer einen Covid-19-Patienten, der im künstlichen
Spahn:  Bisher habe gegolten „intensiv folgt der Inzidenz“.
mut alf, dpa, Marijan Murat

Deshalb werde man das Thema Krankenhausaufnahmen in der Statistik „auch noch mal stärker in den Mittelpunkt stellen“ - Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) arbeite an einer entsprechenden Verordnung. „Damit wir quasi wissen: Werden Menschen, die geimpft sind, vielleicht wieder verstärkt ins Krankenhaus kommen?“ Das wäre dann laut Braun ein Signal, „dass entweder wir es mit einer Variante zu tun haben, wo die Impfung nicht gut wirkt, oder es wäre ein Signal, dass in gewissen Altersgruppen (...) vielleicht der Impferfolg schon nachlässt, so dass man also nachimpfen muss“.

Kanzleramtschef Helge Braun macht Geimpften Hoffnung, dass es für sie auch bei einer neuen Corona-Welle keinen neuen Lockdown geben dürfte. Spahn sagte dazu in Berlin: Bisher habe gegolten „intensiv folgt der Inzidenz“. Mit jeder Impfung sinke dieser Zusammenhang. Mit Blick auf Herbst und Winter sollten daher noch mehr Aspekte neben der Inzidenz berücksichtigt werden. Spahn bestätigte, dass eine Verordnung in Abstimmung sei. Diese solle stärker dazu verpflichten, Krankenhausaufnahmen von Covid-19-Patienten und Krankheitsverläufe zu melden, über die Meldungen der Intensivstationen hinaus, damit es eine noch bessere Datenlage gebe.

Mit Blick auf die Schulen hatte auch NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer gefordert, den Inzidenzwert als Messlatte zu überprüfen. (dpa/eku)

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