Hilfe für Indien in der Coronakrise
Flieger mit Sauerstoffanlage startet aus Wunstorf

Die Lage in Indien ist weiterhin katastrophal. Immer noch fehlt Sauerstoff, tausende Menschen sterben täglich an Covid-19. Nachdem vor ein paar Tagen bereits ein Flieger mit Beatmungsgeräten, Hilfsgütern und Fachpersonal an Bord aus Köln nach Indien startete, folgt am Mittwochmorgen ein Airbus der Bundeswehr vom niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf mit einer mobilen Anlage zur Erzeugung von Sauerstoff.
Aus 21 Prozent Sauerstoff werden 93 Prozent

Den Krankenhäusern in Indien geht wegen der dramatisch steigenden Zahl an Corona-Erkrankten der medizinische Sauerstoff aus. Die Anlage des Sanitätsdienstes der Bundeswehr macht Außenluft zu medizinisch nutzbarem, hochprozentigem Sauerstoff, der anschließend abgefüllt werden kann. Denn die normale Atemluft besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff und nur zu 21 Prozent aus Sauerstoff – die Anlage erhöht den Wert auf 93 Prozent. „Der Einsatz als solches ist nicht alltäglich, allerdings sind wir als Soldaten natürlich auf solche Auslandseinsätze vorbereitet, dafür ausgerüstet. Die Soldaten verfügen über entsprechende Erkenntnisse über die Lage vor Ort.“ erläutert Major Sascha Haugk kurz vor dem Abflug in Wunstorf.
"Gerade wenn es auch um Menschenleben geht, spürt man die besondere Motivation bei allen Beteiligten.“

Mithilfe der Anlage, die erst einmal für drei Monate bei einem Krankenhaus in Neu-Delhi eingeplant ist, können 28 Menschen täglich mit Sauerstoff versorgt werden und so etwas Hoffnung in das südasiatische Land und dem weltweitem Corona-Hotspot bringen. Oberst Wolfgang Stern sieht die Wichtigkeit dieses Einsatzes: „Humanitäre Hilfsflüge gehören ja seit Jahrzehnten zum festen Potpourri vom militärischen Lufttransport in der Bundeswehr. Aber solche Flüge sind natürlich niemals Routine und gerade in so einem Fall, bei dem es bis nach Indien geht und wir auch Ladung transportieren, die so noch nie verflogen wurde, bedarf es natürlich besonders sorgfältiger Vorbereitung und Planung. Aber gerade wenn es auch um Menschenleben geht, spürt man die besondere Motivation bei allen Beteiligten.“
KUM