Schweizer Unternehmen stellt Neuheit vor

Coffee Balls als nachhaltige Kaffeekapsel-Alternative - was steckt dahinter?

Die Kapsel ist zu 100 Prozent kompostierbar.
Coffee Ball - diese innovative Kugel soll das Kapsel-Kaffee-System revolutionieren.
Migros

Der Schweizer Lebensmittelkonzern Migros will den Kaffeekapsel-Markt revolutionieren. Im Rahmen einer Pressekonferenz in Zürich präsentierte Firmenchef Fabrice Zumbrunnen die „größte Innovation der Unternehmensgeschichte“: ein neues Kaffee-System, das zwar wie eine herkömmliche Kapsel-Maschine aussieht und ebenso einfach zu bedienen ist, dessen Kapseln aber ohne Plastik und Aluminium auskommen.

"Coffee B" soll den Kaffeekapsel-Markt revolutionieren

Kaffeekapseln Nespresso
Kaffeekapseln aus Plastik und Aluminium verursachen jährlich 100 000 Tonnen Abfall

De Maschine sei geeignet für all jene, die nicht auf die Vorteile eines Kapselsystems verzichten wollen, dabei aber keinen Abfall produzieren möchten, so Migros-Chef Zumbrunnen. Fünf Jahre lang hätten Forscher an der schadstofffreien Alternative zu den herkömmlichen Kaffeekapseln getüftelt, das Ergebnis klingt vielversprechend und bedeutet einen direkten Angriff auf den – ebenfalls schweizerischen – Kapsel-Platzhirsch Nespresso.

Kaffeekugeln sollen zu 100 Prozent kompostierbar sein

Die Maschine soll größtenteils aus recyclebarem Material bestehen.
Die zum Coffee Ball passende Maschine wird ab Frühjahr 2023 auch in Deutschland angeboten.
CoffeeB

Die so genannten Coffee Balls sehen dabei aus wie Schokokugeln, sind aber biologisch abbaubare Kaffeeportionen ohne Plastik- oder Aluminiumschachteln, wie man sie von herkömmlichen Kapseln kennt. Die unsichtbare Hülle besteht hier vielmehr aus sogenannten Polysacchariden – Kohlenhydraten, wie sie beispielsweise in Getreiden oder Nadelbäumen vorkommen. Sie sei zu 100 Prozent kompostierbar, so der Hersteller, innerhalb weniger Wochen zersetze sich der Coffee Ball zu wertvollem Humus. Dabei liegen die Kugeln unverpackt in einer Kartonschachtel – ähnlich wie Eier – und werden von Hand in die dazu passende, ebenfalls neu entwickelte, Maschine eingelegt.

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Maschine muss dazu gekauft werden

Und da ist auch schon der Haken, denn mit den bereits vorhandenen Kapselmaschinen sind die neuartigen Kugeln nicht kompatibel. Heißt: Verbraucher müssen sich die dazu passende Maschine neu anschaffen – mit 169 Schweizer Franken nicht gerade ein Schnäppchen und leider wenig nachhaltig. Immerhin gibt der Hersteller die Lebensdauer der Coffee-B-Maschinen mit circa 12 Jahren an, die einzelne Kugel ist mit einem Kostenpunkt von ca. 52 Cent vergleichbar mit dem Stückpreis der Kapseln des Konkurrenten Nespresso.

Internationaler Vertrieb geplant

Ab sofort sind Coffee Balls und die dazugehörige Maschine in der Schweiz und in Frankreich erhältlich, in Deutschland sollen sie ab Frühjahr 2023 in den Supermärkten erhältlich sein. Weitere Länder sollen folgen, das Interesse aus dem Ausland an dem Produkt sei groß, heißt es. (psc)