Strenge Maßnahmen gegen Pandemie
China: Fische müssen zum Coronatest

Nicht, dass Karl Lauterbach jetzt auf Ideen kommt: Selbst Fische, die im Meer gefangen werden, müssen sich in China einem Corona-Test unterziehen. Videos von Fischen, bei denen in der Hafenstadt Xiamen mit einem Wattestäbchen ein Abstrich im Mund vorgenommen wird, lösen im chinesischen Internet Heiterkeit aus. „Ich lache mich schlapp“, meinte ein Nutzer. „Atmen Fische durch den Mund?“, fragte jemand, da Covid-19 ja eine Atemwegserkrankung sei. „Was machen sie mit einem engen Kontakt? Quarantäne für den Fisch auf See?“, hieß es auch. „Ins Quarantäne-Lager, wenn sie positiv sind?“
Menschen in Millionensstädten müssen alle drei Tage zum Test

Ein Sprecher des Gesundheitsamtes der Millionenstadt Xiamen bestätigte, dass nicht nur die heimkehrenden Fischer, sondern auch ihr Fang getestet wird. „Was reinkommt, muss getestet werden.“ Der Distrikt Jimei hatte die Anweisung Ende Juli veröffentlicht, weil eine Gefahr durch illegalen Handel mit ausländischen Fischern auf See bestehe: „Wenn Fischer und ihr Fang an Land ankommen, müssen Menschen und Waren getestet werden.“
China verfolgt eine strikte Null-Covid-Strategie. Das Land hat sich komplett abgeschottet. Die wenigen Einreisenden, die ins Land dürfen, müssen meist sieben Tage in ein Quarantäne-Hotelzimmer - danach drei Tage unter Beobachtung. In Millionenmetropolen müssen sich die Menschen meist alle drei Tage testen lassen.
Ohne Negativ-Nachweis kein Einkauf
Der Nachweis des negativen Tests in der Corona-App auf dem Handy ist nötig, um überhaupt in Geschäfte, Märkte oder die eigene Wohnanlage gelassen zu werden.
Auch müssen sich Menschen mit der App überall einscannen, um eine Kontaktverfolgung zu ermöglichen.
Jetzt ist Ihre Meinung gefragt
Wer positiv ist, kommt ins Krankenhaus
Wer als Kontaktperson identifiziert wird oder in einem „Risikogebiet“ war, muss sich isolieren. Wer positiv ist, kommt ins Krankenhaus. Bei Infektionsfällen werden ganze Nachbarschaften abgeriegelt. Trotz der teils kontroversen, scharfen Maßnahmen erlebt das bevölkerungsreichste Land gerade eine größere Welle, weil sich die jüngste Omikron-Variante leicht verbreitet.
Die Gesundheitskommission in Peking berichtete von mehr als 500 Neuinfektionen und mehr als 2.000 asymptomatischen Fälle. Vor allem die Tropeninsel Hainan ist betroffen. Zehntausende Urlauber stecken dort fest. Das Büro für Meeresentwicklung in Xiamen teilte der Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ mit, dass das Coronavirus nach Berichten vielleicht durch Fischer nach Hainan gebracht worden sein könnte, die auf See in Kontakt mit ausländischen Kollegen gekommen sein könnten. (dpa; uvo)