Nur zwölf Tage zwischen Diagnose und Tod„Checker Tobi"-Filmemacher Johannes Honsell stirbt an Hirntumor - was das Glioblastom so tückisch macht
Nur zwölf Tage nach der Diagnose stirbt der Fernsehjournalist.
Für Johannes Honsell war es ein schwerer, aber kurzer Kampf gegen den Krebs. Ein aggressiver Hirntumor soll bei dem erst 45-jährigen Familienvater am 27. Dezember zum Tod geführt haben. Dr. Christoph Specht erklärt, warum diese Form der Hirntumore so tückisch ist.
RTL.de ist jetzt auch bei Whatsapp - HIER direkt ausprobieren!
Wenige Tage nach der Operation stirbt Johannes Honsell
Nach dem Riesen-Erfolg seines Kinder-Kinofilms „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“, soll sich Johannes Honsell noch im November eine Auszeit in Südafrika genommen haben. Kurz danach soll er Kopfschmerzen bekommen haben. Am 15. Dezember dann wohl die schreckliche Diagnose: ein Glioblastom – ein sehr aggressiver Gehirntumor.
Die Ärzte operieren den Tumor kurz vor Weihnachten. Danach soll er noch ansprechbar gewesen sein, berichtet die Bild-Zeitung. Am 27. Dezember stirbt der Fernsehmacher nach nur wenigen Tagen in einer Münchener Klinik.
Lese-Tipp: Trauer um Johannes Honsell (45): „Checker Tobi“-Miterfinder gestorben
Geringe Überlebenschance trotz Operation, Bestrahlung und Chemotherapie
„Das Glioblastom ist eine ganz aggressive Form der Hirntumore“, erklärt Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im Gespräch mit RTL. Dabei sind die sogenannten Gliazellen betroffen. Diese Zellen ummanteln die Nervenzellen im Gehirn. „Die spielen verrückt, vermehren sich innerhalb weniger Wochen stark“, sagt Specht und weiter: „Todesfälle innerhalb weniger Wochen sind nicht unüblich.“
Honsell habe kaum eine Chance gehabt. Zwar sei eine Operation die gängige Behandlung, sie erhöht die Überlebenschance allerdings kaum. „Operationen im Gehirn sind immer problematisch. Trotzdem versucht man, den Tumor zu entfernen. Das Problem in diesem Fall ist aber, dass das Tumorgewebe fast genauso wie das gesunde Gewebe aussieht“, sagt der Mediziner.
Somit sei es nur sehr selten möglich, den Tumor komplett zu entfernen. In vielen Fällen werde zusätzlich eine Bestrahlung und eine Chemotherapie gemacht, so Specht. Laut des Mediziners liegt die Überlebenschance auf fünf Jahre gerechnet bei unter fünf Prozent – und das auch nur, wenn der Tumor tatsächlich entfernt werden kann.
Lese-Tipp: Fatale Fehldiagnose! Kopfschmerzen entpuppen sich als Hirntumor
Im Video: Alles, was man über Gioblastome und ihre Entstehung weiß
Mit welchen Symptomen macht sich ein Glioblastom bemerkbar?
„Starke Kopfschmerzen können ein Anzeichen für einen Hirntumor sein, sind allerdings ein so unspezifisches Symptom, dass es auch alles andere sein kann“, sagt Dr. Specht. „Hinzu kommen epileptische Anfälle oder eine Wesensveränderung.“ Auch Sprachstörungen können ein Symptom sein.
Diese Anzeichen entstehen, weil der Tumor auf verschiedene Bereiche im Gehirn drückt und sich immer weiter ausdehnt.
Lese-Tipp: „Verbleibende Lebenszeit mit schönen Dingen füllen": Jannik (13) bleibt nur noch ein Jahr
Männer erkranken etwas häufiger als Frauen an Glioblastomen
Warum Glioblastome entstehen, ist nicht eindeutig geklärt. Von 100.000 Einwohnern, erkranken etwa drei bis fünf an einem solchen Hirntumor. Es ist zum Glück also eine eher seltene Krebsart. Männer erkranken laut Dr. Specht etwa eineinhalb bis zweimal so häufig an einem Glioblastom wie Frauen. In den meisten Fällen erkranken Menschen ab dem 60. Lebensjahr an dieser Krebsart.
































