Auswärtstor-Regel soll fallenWird der Europapokal endlich gerechter?

Für die Bayern und viele andere zuvor kommt dieser Vorstoß zu spät! Offenbar steht die umstrittene Auswärtstor-Regel im Europapokal vor dem Aus. Die Kommission für Clubwettbewerbe der Europäischen Fußball-Union hat eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Damit würde es deutlich gerechter auf dem internationalen Parkett zugehen.
Fortschritt im europäischen Fußball?
Fans des FC Bayern München dürften sich am 13. April mal wieder gefragt haben, was das soll?! Ihr Team war gerade nach einem 1:0-Sieg bei Paris St. Germain im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden. Dabei hatte sie das 2:3 aus dem Hinspiel wettgemacht – jeweils ein Sieg für beide Mannschaften, 3:3 das Torverhältnis, Verlängerung! Denkste? Im Europapokal gilt nunmal die Auswärtstor-Regel und deswegen war Paris weiter.
Nahezu alle Teilnehmer im Europapokal haben diese Erfahrung schonmal gemacht. Es wird hingenommen, weil man es kennt, aber es versteht nicht wirklich jemand, warum das so ist. Warum sind die Auswärtstore ein Gütemerkmal? Zumal man ja mit der Verlängerung und einem Elfmeterschießen noch Möglichkeiten hat, um einen Gewinner auf sportlichem Wege zu ermitteln.
Offenbar ist nun auch bei der UEFA angekommen, dass diese Regelung nicht besonders sinnvoll ist. Deswegen hat die Kommission für Clubwettbewerbe der europäischen Fußball-Union empfohlen, sie abzuschaffen. Nun muss das UEFA-Exekutivkomitee bei der nächsten Sitzung die Entscheidung treffen, ob der Europapokal nun endlich gerechter wird.
Seit über 50 Jahren gibt es sie
1965 wurde die Auswärtstor-Regel eingeführt. Völlig ad absurdum geführt wurde sie in dieser Saison, als Partien aufgrund der Corona-Pandemie auf neutralem Boden stattfanden. Borussia Mönchengladbach und Manchester City trugen ihre beiden Achtelfinalspiele zum Beispiel in Budapest aus. Bei einem 1:0-Sieg für die eine und einem 2:1-Erfolg für die andere Mannschaft wäre aber dennoch der 1:0-Gewinner weiter gewesen.
Doch nicht nur der Europapokal profitiert, wenn die Regelhüter dem Unsinn ein Ende bereiten. Auch in der nationalen Relegation gilt, wer bei ausgeglichenem Torverhältnis mehr Auswärtstreffer erzielte, schafft es in die höhere Spielklasse. Es gilt also für Holstein Kiel im Heimspiel gegen den 1. FC Köln: Jede Niederlage über ein 0:1 hinaus (so endete das Hinspiel), bedeutet, dass Kiel in der 2. Liga bleiben muss.
Wäre es nicht schön, wenn bei einem 2:1 für die Kölner nicht die Verlängerung entscheiden würde und keine seltsame Regel? (sho)



