Plötzlich (doch) Bundestag!

Warum diese neue Abgeordnete jetzt ein Problem hat

Von Celle nach Berlin – das kann schneller gehen als man denkt!
Jedenfalls wenn man Angela Hohmann heißt und Kommunalpolitikerin in Celle ist, beziehungsweise war. Denn die 60-Jährige ist plötzlich Bundestagsabgeordnete, obwohl das gar nicht geplant war. Und jetzt heißt es für die Sozialversicherungsangestellte – Berlin, ich komme!
Wie sie diese Überraschung aufgenommen hat, seht ihr hier im Video.
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Mit 60 Jahren nochmal richtig durchstarten

Angela Hohmann am Handy
Vor Anrufen kann sich Angela Hohmann seit der Nachwahl kaum noch retten.
RTL

Es ist der 11. Februar, Wahlabend in Berlin. 550.000 Menschen sind aufgerufen, die Wahl-Panne von 2021 zu korrigieren. Auch Kommunalpolitikerin Angela Hohmann (60) aus Celle sitzt mit Freunden vor dem Fernseher und verfolgt die Ergebnisse. Erst noch ganz ruhig, dann immer aufgeregter. „Es gab ja keine Wahlprognosen, weil die Wahl ja bundesweit zu unbedeutend war. Wir haben selbst Prognosen errechnet“, so Angela Hohmann im Gespräch mit RTL. Und die waren eindeutig. Die 60-jährige Sozialversicherungsangestellte ist plötzlich Bundestagsabgeordnete und muss nach Berlin. „Meine ersten Gedanken waren, oje, oje, das wird ‘ne Menge Arbeit. Einerseits freue ich mich darauf und andererseits denke ich mir auch, ach Mensch, es ist so schön hier in Celle“ so Hohmann weiter. Denn geplant war das nicht.

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Von Listenplatz 28 in den Bundestag

Als die heute 60-Jährige 2021 für die SPD Niedersachsen antritt, ist sie auf Listenplatz 28 und damit weit, weit weg von dem Einzug. „Da waren die Umfragewerte der SPD so im Keller im Frühjahr 21, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass Platz 28 einzieht“, so Angela Hohmann. Obwohl die Werte dann noch steil nach oben gehen, reicht es nicht für Berlin. Doch die Nachwahl Sonntagabend (11. Februar) ändert alles. Denn nur etwa jeder zweite Berliner beteiligt sich überhaupt. Dadurch verschieben sich einige Mandate. So fliegt Lars Lindemann von der FDP aus dem Parlament. Drei andere Abgeordnete erleiden das gleiche Schicksal. Nur bei ihnen rücken Parteifreunde aus anderen Bundesländern als Ausgleich nach. So wie in Berlin. Der verlorene Sitz von dort geht jetzt halt an Niedersachsen und Angela Hohmann. Dass sie das Mandat annehmen werde, das war sofort klar. „Wenn ich spiele, muss ich damit rechnen, zu gewinnen. Oder wenn ich kandidiere, muss ich damit rechnen, gewählt zu werden“, so die 60-Jährige ganz lässig.

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Im Video: Auch 2024 gab es wieder Pannen

Neue Stadt und neue Themen?

Angela Hohmann muss jetzt nicht nur die Stadt wechseln, sondern sich auch nochmal in ganz andere Themen einarbeiten. Denn die Parteikollegin, von der sie das Mandat bekommt, hat sich um Familie und Jugend gekümmert. Die Steckenpferde der Kommunalpolitikerin liegen jedoch eher bei Finanzen und Soziales. „Damit bin ich auch hier im Kreistag befasst und das sind einfach meine Themen. Aber ich werde mich auch in die Themen einarbeiten, die mir die Fraktion dann gibt. Sie werden nicht alles würfeln“, so die 60-Jährige.

Richtig los geht es in vier Wochen. Dann wird aus der Kommunalpolitikerin in Celle eine echte Berufspolitikerin in der Hauptstadt. (jsa)

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