Polizei kann bei Selbstjustiz nur zuschauen Camila (8) entführt und ermordet: Wütender Mob prügelt verdächtige Nachbarin tot

Camila wurde nur acht Jahre alt.
Doch auch Wut lässt das kleine Mädchen nicht wieder lebendig werden. Die Leiche der Achtjährigen wird am Gründonnerstag am Stadtrand von Taxco im mexikanischen Bundesstaat Guerrero gefunden. Schnell geraten zwei Männer und eine Frau in Verdacht, die Grundschülerin vergewaltigt und getötet zu haben. Ein wütender Mob umzingelt das Haus der Frau und droht mit Rache. Dann eskaliert die Situation.

Camila (8) verschwand kurz vor den Osterfeiertagen
Mexikanische Medien berichten, dass Camila am 27. März verschwand. Laut der Zeitung La Nacion soll eine Frau aus der Nachbarschaft das Mädchen eingeladen haben, bei ihr im Swimmingpool zu schwimmen. Als die Mutter die Achtjährige wieder abholen will, behauptet die Nachbarin, dass Camila nie bei ihr angekommen sei. Die Mutter soll das Mädchen daraufhin als vermisst gemeldet haben.
Überwachungsaufnahmen sollen aber zeigen, dass das Mädchen sehr wohl am Haus der Nachbarin ankommt. Die Aufnahmen zeigen Medienberichten zufolge außerdem, wie die Nachbarin zusammen mit ihrem Mann wenig später einen Korb mit Wäsche und ein Bündel aus dem Haus in ein Taxi trägt. In dem Bündel soll sich die Leiche des Mädchens befunden haben – so der Verdacht.
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Wütender Mob zerrt Tatverdächtige aus Polizeiauto und prügelt sie tot
Bevor die Polizei jemanden festnehmen kann, machen die Informationen in Taxco offenbar die Runde. Vor dem Haus der verdächtigen Nachbarin versammelt sich ein wütender Mob. Die aufgebrachten Menschen umzingeln das Gebäude und drohen damit, sie auf die Straße zu zerren. Polizisten greifen zwar noch ein und bringen die Nachbarin in ein Polizeifahrzeug. Doch dann eskaliert die Situation laut der Nachrichtenagentur AP, die Zeuge der Brutalität wird.
Die wütenden Menschen zerren die Frau aus dem Wagen. Ein Polizist versucht noch einzugreifen – vergeblich. Der Mob prügelt und tritt so lange auf die Frau ein, bis sie reglos und blutüberströmt am Boden liegenbleibt. Polizeibeamte tragen sie weg. Die Bilder von der Lynch-Tat sind schwer zu ertragen. RTL verzichtet bewusst darauf, sie zu zeigen. Die Staatsanwaltschaft des Staats Guerrero bestätigte später, dass sie ihren Verletzungen erlegen sei.
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Ermittlungen in dem Mordfall laufen noch
„Das ist das Ergebnis der schlechten Regierung, die wir haben“, sagte eine Frau namens Andrea, die sich an der Selbstjustiz-Aktion beteiligt haben soll. „Das ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert ist“, sagte sie über den Mord an Camila. „Aber das ist das erste Mal, dass die Leute etwas getan haben.“
Auch zwei Männer sollen von dem Mob verprügelt worden sein. Beide überleben die Attacke aber offenbar und werden ins Krankenhaus gebracht. Über ihren Zustand ist nichts bekannt. Bei ihnen soll es sich um den Partner der totgeprügelten Frau und den Taxifahrer handeln. Ob die drei Opfer der Selbstjustiz wirklich etwas mit dem Verbrechen zu tun haben oder ob sie völlig unschuldig ins Visier des Zorns gerieten, müssen nun die Ermittler klären.
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Familie trägt Camila in weißem Kindersarg zu Grabe
Der Bürgermeister Mario Figueroa warf der staatlichen Regierung vor, diese habe seiner zahlenmäßig unterlegenen Polizeitruppe nicht geholfen. „Leider haben wir bis jetzt keine Hilfe oder Antworten bekommen“, sagte er. Figueroa äußerte Verständnis für die Empörung wegen des Mordes an dem Mädchen. Nach dem Verbrechen ziehen die Menschen von Taxco in einem Protestzug durch die Stadt. „Gerechtigkeit für Cami“, steht auf einem der Transparente. „Fasst die Kinder nicht an“, fordert eine andere Demonstrantin auf einem selbstgemalten Pappschild. Die Familie der ermordeten Camila trägt die Leiche des kleinen Mädchens in einem weißen Kindersarg zu Grabe.
Trotz der Vorfälle fand in Taxco am Vorabend des Karfreitags wie geplant eine Prozession statt, mit der an das Leiden Jesu Christi erinnert wird. Für die Prozession kommenden Tausende Menschen in die bei Touristen beliebte Kleinstadt. „Ich hätte nie gedacht, dass wir in einem touristischen Ort wie Taxco einen Lynchmord erleben würden“, sagte eine örtliche Grundschullehrerin, Felipa Lagunas. Sie kann nicht fassen, dass so etwas in ihrem Heimatort ausgerechnet kurz vor den Osterfeiertagen passieren konnte. (jgr, mit AP)
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