Schnurrende Zuhörer
Krimi statt Kratzbaum für Kater Tiga: Warum dieses Tierheim Katzen Bücher vorliest
Was für Kinder gut ist, kann für Katzen doch nicht verkehrt sein!
Das behauptet zumindest das Tierheim in Butzbach (Hessen). Wie Katzen-Vorleser vor allem scheuen Stubentigern in ihrer Entwicklung helfen sollen, das sehen Sie im Video!
Tierheim sucht freiwillige Vorleser für Katzen
„Liest du mir bitte was vor?“ Diese Frage erwarten wir normalerweise von einer gelangweilten Vierjährigen, doch hier betteln die Katzen um ein kleines bisschen Unterhaltung: Der Facebook-Post eines Tierheims mit einer scheu blickenden Katze, die genau diese Frage stellt, soll freiwillige Vorleser auf den Plan rufen: Vorleser für Katzen – wozu denn das?
Andreas' Stimme schenkt Kater Tiga ein neues Leben
Noch immer gibt es keine flächendeckende Kastrationspflicht für Hauskatzen in Deutschland. Viele Streuner landen daher in den ohnehin schon völlig überfüllten Tierheimen. Doch wer nimmt schon ein völlig verstörtes Kätzchen bei sich auf? Das Tierheim Butzbach hat die Lösung, um scheue Kätzchen wieder in die Spur zu bringen: Ehrenamtliche lesen Minka, Schnurri und Tiger einfach kleine Geschichten vor und machen damit die Katzen „geschmeidig“.
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Andreas Wiest, selbst Katzenbesitzer, hat sich auf diese Mission begeben und war bereits erfolgreich bei Kater Tiga: „Der kam aus seinem Häuschen nicht raus, also, nur wenn keiner in dem Gehege war.“ Durch die regelmäßige Vorlesestunde habe er sich letztlich entspannt. „Das hat zum Erfolg geführt. Wir konnten ihn dann vermitteln“, berichtet der Krimi-Fan stolz im RTL-Interview.
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Die Kätzchen stehen auf alle Geschichten
Vorlesen schafft Vertrauen, auch bei Tieren, erklärt Hanna Kolb vom Tierschutzverein Butzbach und Umgebung e.V. im RTL-Interview. Vor allem Fundkatzen, die schon länger als zwei Monate wild gelebt haben, seien oft sehr scheu. „Und deswegen sind wir für jeden Katzenvorleser und Vorleserin sehr dankbar.“
Und die können mit dem Vorlesen also was tierisch Gutes tun. Und dabei auch noch ihre eigenen Interessen verfolgen. Denn ob Harry Potter, Petterson und Findus oder der neueste Krimi –Katzen sind nicht wählerisch. Die Aufmerksamkeit und Stimme eines Menschen scheint zu reichen, um ein scheues, wildes Kätzchen in einen schnurrenden Stubentiger zu verwandeln.