Verrückter Tag im Prozess gegen Abou-Chaker-Clan
Anna-Maria Ferchichi hat Komplikationen - und es riecht nach Gras im Gerichtssaal
Keine Wachmänner, keine Anna-Maria Ferchichi
Eigentlich sollte Bushidos Ehefrau heute zum vierten Mal aussagen, doch die mit Drillingen schwangere Frau erscheint nicht. Das sorgt für Unruhe auf Seite der Angeklagten. Und das ist nicht alles! Beim 41. Prozesstag gegen Arafat Abou-Chaker kommt es zu weiteren Überraschungen.
Drillingsschwangerschaft von Bushidos Ehefrau macht Komplikationen
Normalerweise treten erst Wachmänner vor den Eingang des Saals, um sicherzugehen, dass auch niemand Fotos der unter Polizeischutz stehenden Anna-Maria Ferchichi macht. Erst dann kommt sie selbst hinter der Glastür vor, um in den Saal zu gehen. Heute hat es dieses Procedere nicht gegeben.
Der 41. Prozesstag gegen Arafat Abou-Chaker begann um 10.20 Uhr mit einer E-Mail, die der Vorsitzende Richter vorlas: „Betreff: Frau Ferchichi. Leider sind bei meiner Mandantin Komplikationen aufgetreten, die ein Erscheinen heute vor Gericht unmöglich machen. Ein Attests reichen wir nach.“
Anna-Maria Ferchichi fehlt unentschuldigt
Sofort werden die Verteidiger der Abou-Chaker Brüder laut und verlangen, die E-Mail zu lesen. Dass zu diesem Zeitpunkt zwar ein Attest angekündigt wurde, es aber noch nicht vorlag, sorgte für extreme Unruhe. In ihren Augen fehlte die Ehefrau von Rapper Bushido unentschuldigt.
Der Richter versuchte sofort, die Situation zu schlichten. Er verwies auf die Risikoschwangerschaft mit Drillingen von Anna-Maria Ferchichi und dass er deswegen keine vorschnellen Schlüsse zieht, sondern das Nachreichen eines Attest duldet, „und sobald ich das Attest habe, kriegen Sie das auch.“
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Freundschaftliche Chats zwischen Arafat Abou-Chaker und Anna-Maria Ferchichi?
Es ging im folgenden Verlauf des Prozesstages um weitere WhatsApp-Chatverläufe, insbesondere einer Sprachnachricht, zwischen Anna-Maria Ferchichi und Arafat Abou-Chaker. Die Verteidiger des Clans beantragten diese vorzulesen, beziehungsweise abzuspielen.
In einer besagten Sprachnachricht geht es darum, dass die 39-Jährige Arafat Abou-Chaker fragt, ob sie mit in den Türkeiurlaub kommen darf. Dabei handelte es sich um einen Urlaub in einem muslimischen Hotel, bei dem Männer und Frauen getrennt untergebracht sind. Für Bushidos Ehefrau war es damals die einzige Möglichkeit nochmal mit ihrer besten Freundin Bruna (Ehefrau von Arafat Abou-Chaker) zusammen zu sein, ohne dabei Kontakt zu Arafat zu haben.
Für die Abou-Chaker-Verteidiger ist das ein Beweis, dass Anna-Maria Ferchichi einen gemeinsamen Urlaub mit dem Clan-Boss wollte, sich gut mit ihm verstanden habe – denn die Chats und Sprachnachrichten zeigen eine höfliche und nette Kommunikation.
Die Nebenklage lässt sich davon nicht beeindrucken und fragt sich, was die Verteidiger damit beweisen wollen. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass Personen, die sich nicht mögen, friedlich miteinander umgehen. Das sehen Sie ja bei uns auch.“ Und mittlerweile sei klar, dass man Arafat Abou-Chaker bei allem fragen musste.
Marihuana im Gerichtssaal
Es kommt dann zu einer Situation, die unsere RTL-Reporterin Samina Faizi so bisher noch nicht im Gerichtssaal erlebt hat.
Um 11.20 Uhr riecht es plötzlich heftig nach Cannabis. Die Graswolke kam nicht von der Fensterfront, sondern von der gegenüberliegenden Seite neben der Saaltür – dort, wo auch unsere Reporterin sitzt: „Mir ist es sofort aufgefallen!“
Nur zwei Meter von ihr entfernt sitzt auch Bushidos Anwalt, dem der Geruch ebenfalls sofort auffällt und sofort sehr unruhig wird. Er informierte den Wachmeister und den Richter, der sich fassungslos von seinem Stuhl löste und schließlich die Beobachtung bestätigte: „Das ist eindeutig eine Graswolke! Ich will nicht mit Grasgeruch in der Nase weiterverhandeln.“
Der Prozess wird nach der Sommerpause am 2. August mit der weiteren Anhörung von Anna-Maria Ferchichi fortgesetzt. (vba/sfa)