Warntag am 14. MärzWas tun im Ernstfall? Das bedeuten die einzelnen Sirenen-Töne

Achtung, nicht erschrecken!
Eine Nachricht auf dem Handy und draußen heulen die Sirenen – am 14. März testen viele Gemeinden in Deutschland um 11 Uhr ihre sogenannte Warninfrastruktur. Mit dem Lärm sollen Bürgerinnen und Bürger im Falle einer Katastrophe schnell gewarnt werden. Doch was bedeuten die unterschiedlichen Warntöne? Das erklären wir hier. Und im Video könnt ihr euch die Warntöne anhören.

Alarm besonders nachts wichtig, wenn alle schlafen

ARCHIV - 19.02.2015, Nordrhein-Westfalen, Köln: Eine Sirene ist auf einem Dach in Köln (Nordrhein-Westfalen) zu sehen. Am kommenden Donnerstag heulen in NRW die Sirenen - zur Probe. Beim ersten landesweiten Warntag, den das Innenministerium ausgerufen hat, werden aber auch moderne Instrumente ausprobiert, um die Bevölkerung im Ernstfall zu informieren - etwa die Warn-App «Nina». Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auch heute noch kommen die Sirenen zum Einsatz, zum Beispiel bei Großbränden, Chemieunfällen oder Naturkatastrophen.
ve, dpa, Rolf Vennenbernd

Bis in die 1990er-Jahre gab es in Deutschland ein flächendeckend gut ausgebautes Netz mit Sirenen, das die Bevölkerung im Notfall zum Beispiel vor Luftangriffen warnen sollte. Mit dem Ende des Kalten Krieges wurde das zunehmend unwichtiger, darum bauten viele Städte und Kommunen die Sirenen wieder ab. Doch das Ahrtalhochwasser und der Krieg in der Ukraine machen deutlich, dass wir flächendeckende Warnsysteme weiterhin benötigen.

Dabei sind Angriffe ausländischer Kampfflugzeuge weiterhin eher unwahrscheinlich – doch Großbrände, Unwetter, Chemieunfälle oder Bombenentschärfungen sind reale Bedrohungen, bei denen jede Minute zählt.

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Gerade nachts, wenn Radio, Fernseher und Smartphone aus- oder stummgeschaltet sind, gibt es kaum eine andere Möglichkeit, die Bevölkerung schnell und effektiv vor einer drohenden Gefahr zu warnen. Darum wurden alleine in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2021 rund 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um das Sirenennetz wieder auszubauen.

Signale im Friedensfalle

Doch was bedeuten die einzelnen Warntöne nun?

Zunächst kommt immer ein auf- und abschwellender Heulton, der eine Minute dauert. Das signalisiert: Achtung!

Dann folgen die spezifischen Signale:

  • Ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton bedeutet: Rundfunk/Radio einschalten. Er weist auf eine Gefahr hin, wie etwa eine Überflutung, eine gefährliche Wetterlage (Sturm) oder einen Unfall, zum Beispiel in einer Chemiefabrik. Auch ein Terrorangriff kann so angekündigt werden.

    Bürgerinnen und Bürger sollten bei diesem Ton schützende Räume aufsuchen. Bei einer Überflutung sind das nicht die eigenen Räume, sondern solche, die für eine Evakuierung vorgesehen sind. Über Lautsprecherdurchsagen in den Straßen und/oder über das Radio werden weitere Anweisungen bekannt gegeben.

  • Ertönt ein einminütiger Dauerton, der zweimal unterbrochen wird, handelt es sich um einen Feueralarm.

  • Ertönt ein einminütiger Dauerton, der zweimal unterbrochen wird, gefolgt von einer 12-sekündigen Pause und einem weiteren, eine Minute dauernden Dauerton, gibt es einen Katastrophenalarm. Auch hier gilt: Auf Lautsprecherdurchsagen achten und das Radio einschalten. Je nach Art der Katastrophe sind Schutzräume aufzusuchen oder die Häuser zu verlassen.

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Signale im Kriegsfall

Im Kriegsfall käme es zu folgenden Signalen:

  • Ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton ist ein Luftalarm. Schutzräume wie Bunker sind aufzusuchen, Radio und Rundfunkgeräte sollten eingeschaltet und die Ansagen beachtet werden.

  • Ein einminütiger zweimal unterbrochener Heulton, der sich nach 30 Sekunden wiederholt, warnt vor einem ABC-Alarm, also ein Angriff mit atomaren, biologischen oder chemischen Waffen. Hier gilt: Geschlossene Räume aufsuchen, Kinder aus Kindergärten und Schulen abolen. Die Türen und Fenster müssen geschlossen blieben. Klimaanlagen und Belüftungsanlagen müssen ausgeschaltet, Radios eingeschaltet werden. Wichtig ist auch: Nicht telefonieren, um die Netze nicht zu überlasten!

Dann gibt es noch den langen Dauerton, den Deutschland am 14. März hören wird. Der bedeutet ganz einfach „Entwarnung“ und soll um 11:45 Uhr ertönen. (eon/okr)

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