Falsch bestellt oder falsch geliefert?
Bundeswehr-Panne: Soldaten bekommen Dienstkleidung in Größe "SS"!
Was ein Fauxpas! Tausende Soldaten der Bundeswehr bekommen ihre Dienstkleidung – und das in der Größe „SS“. Eine Buchstabenverbindung, die mit der Zeit des Nationalsozialismus verbunden wird. Nun ist die Frage: Wer ist schuld?
"S-Short" als "SS" abgekürzt
Die Größen S, M, L und XL sind die bekannten Kleidergrößen. Der Hersteller der Bundeswehrkleidung hat sich eine neue Kategorie ausgedacht, die in diesem Zusammenhang zu Problemen führt. Denn laut der „Bild-Zeitung“ soll auf den Etiketten der neuen Dienstkleidung „S-Short“ als „SS“ abgekürzt worden sein. Eine Buchstabenverbindung, die in der Regel mit der Schutzstaffel der Zeit des Nationalsozialismus assoziiert wird.
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Falsch bestellt oder falsch ausgeliefert?
Unklar ist noch, ob die Kleidung falsch bestellt oder falsch ausgeliefert wurde. Aber laut einem Entscheid des Verteidigungsministeriums von Ministerin Christine Lambrecht (57, SPD) sollen die Soldatinnen und Soldaten das problematische Etikett eigenhändig entfernen. Entweder komplett oder nur den Abschnitt, der das „SS“ zeigt.
Dazu kommt: Lambrecht hatte erst im Sommer neue Jacken und Hosen geordert, und das in gewaltiger Stückzahl: 313 000 „Kampfbekleidungssätze Streitkräfte“ wurden bestellt, dazu Hunderttausende Helme und Schlafsäcke. Kosten für die neue Ausrüstung: Schlappe 2,3 Milliarden Euro!
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Schutzstaffel: Unterdrückungswerkzeug der Nazis
Die Schutzstaffel war ein Unterdrückungswerkzeug der Nationalsozialisten. Sie war unter anderem für die Organisation der Vernichtungslager und die Durchführung des Holocaust verantwortlich. Das Kennzeichen der SS, bestehend aus zwei Siegrunen, gilt heute als verfassungsfeindlich und ist gesetzlich verboten. Das gilt auch für Zeichen, die diesem zum Verwechseln ähnlich sehen. Deswegen sollte die Buchstabenkombination „SS“ im Rahmen der Bundeswehr nie wieder auftauchen. (tpo)