„Oberstes Ziel“ in vierter Weller
Steinmeier fordert: Alles dafür tun, Schulen und Kitas offen zu halten
Mahnende Rede zur Eröffnung des 10. Deutschen Schulleiterkongresses
Die Kontakte sollen weiter dramatisch reduziert werden – das fordern Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler angesichts der „dramatisch ernsten“ Lage im Land. Trotzdem spricht sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ganz klar gegen die Schließung von Schulen und Kitas aus: „Es muss jetzt unser oberstes Ziel sein, Kitas und Schulen offen zu halten.“ In seiner Rede zur Eröffnung des 10. Deutschen Schulleiterkongresses ruft er zur Solidarität auf.
Steinmeier: Erwachsene müssen Kontakte einschränken - für die Kinder
Kinder und Jugendliche, die sich nicht oder erst seit kurzem impfen lassen könnten, hätten zu Beginn der Pandemie einen hohen Preis zahlen müssen, um ältere Menschen zu schützen, sagte Steinmeier. Schulschließungen hätten dazu geführt, dass gerade die Schülerinnen und Schüler, die es beim Lernen ohnehin etwas schwerer hätten, weiter zurückgefallen seien. „Und wir wissen inzwischen auch, dass viele junge Menschen bis heute unter körperlichen und seelischen Folgen von Isolation und Einsamkeit leiden“, sagte der Bundespräsident. „Es ist jetzt an uns, die junge Generation vor weiteren Schäden zu schützen.“
Daher müsse dafür gesorgt werden, dass Kitas und Schulen offen bleiben. „Und wie das geht, das wissen wir alle: Lassen Sie sich impfen und erneuern Sie Ihren Impfschutz.“ Steinmeier wendete sich „an alle Menschen in unserem Land, die Kita, Schule, Ausbildung oder Hochschule bereits hinter sich haben“. Er rief sie dazu auf, Kontakte zu reduzieren. Im Berufs- sowie im Privatleben – damit die Kinder zumindest in den Schulen weiter Kontakt haben und gemeinsam lernen können.
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Steinmeier: "Solidarität im Alltag beweisen"
„Es ist jetzt an uns, die junge Generation vor weiteren Schäden zu schützen“, appelliert Steinmeier. „Es geht nicht darum, Solidarität mit der jungen Generation nur einzufordern, es geht darum, diese Solidarität im Alltag unter Beweis zu stellen.“
Fast zeitgleich meldeten sich Spahn und Wieler auf ihrer Pressekonferenz zu Wort und appellierten ähnlich wie Steinmeier an die Menschen, sich endlich impfen zu lassen und die beschlossenen Maßnahmen der Länder einzuhalten. Spahn: „Vorletzte Woche haben wir gesagt, es ist fünf nach zwölf. Letzte Woche haben wir gesagt, es ist zehn nach zwölf. Es ist mittlerweile halb eins. Aber der Weckruf ist noch immer nicht überall angekommen.“ (ana/dpa)