Bürgergelderhöhung ab 2024
Was lohnt sich mehr: Bürgergeld oder Arbeit zum Mindestlohn?
Arbeiten zum Mindestlohn oder doch Bürgergeld – wer hat am Ende mehr auf dem Konto?
Ab Januar 2024 gibt es 61 Euro mehr Bürgergeld pro Monat aber nur 41 Cent mehr pro Stunde beim Mindestlohn. Lohnt sich dann Arbeit noch? Wir haben nachgerechnet – und dabei kommt raus: Je größer die Familie ist, desto kleiner ist der Unterschied zwischen Arbeit und Bürgergeld.
Jens Spahn: „Es ist das falsche Signal in einer Zeit, wo wir zigtausende, hunderttausende offene Stellen haben“
Gerade erst hat Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) eine großzügige Erhöhung des Bürgergeldes verkündet. Mit der Bürgergeld-Reform werde die Inflation nun „besser und zeitnäher“ berücksichtigt, so Heil.
Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) kritisiert die Anhebung des Bürgergeldes. Im RTL-Interview sagt er: „Es ist das falsche Signal in einer Zeit, wo wir zigtausende, hunderttausende offene Stellen haben.“
Lese-Tipp: Bürgergeld: Auszahlungstermine - Wann ist das Geld auf meinem Konto?
So viel Geld bekommt eine Person mit Bürgergeld
Doch wie sieht es im Vergleich aus, wer hat am Ende mehr auf dem Konto und lohnt sich arbeiten zum Mindestlohn überhaupt noch? Wir rechnen nach!
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563 Euro | Regelsatz für alleinstehende Person ab 2024 |
426 Euro | maximaler Mietzuschuss für das Beispiel Berlin |
70 Euro | etwa so viel Heizkostenzuschuss gibt es |
1.059 Euro | Gesamt |
Das verdient eine Person mit Mindestlohn
Wer zum Mindestlohn arbeitet, für den gibt es ab dem nächsten Jahr auch eine kleine Erhöhung, statt 12 Euro, sind es dann 12,41 Euro pro Stunde. Doch wie sieht die Rechnung am Ende aus?
40 Wochenarbeitsstunden x 12,41 Euro Mindestlohn x vier Wochen
= 1.985 Euro brutto = 1.461 Euro netto (Steuerklasse I)
Fazit – am Ende hat eine Einzelperson 402 Euro mehr auf dem Konto als ein Bezieher von Bürgergeld.
Dazu kommt auch noch, dass eine Person mit diesem Einkommen zum Beispiel in Berlin Anspruch auf Wohngeld hat. Das wird regional unterschiedlich berechnet und hängt von der Höhe der Mieten in der Region ab.
Je größer die Familie allerdings wird, desto größer wird auch der Anspruch beim Bürgergeld. So bekommt ein zehnjähriges Kind 390 Euro pro Monat plus 20 Euro Sofortzuschlag. Für ein fünfjähriges Kind sind es 357 Euro plus 20 Euro Sofortzuschlag. Außerdem dürfen Jugendliche nun mehr dazu verdienen.
Lese-Tipp: Bürgergeld – so werden die Regelsätze berechnet
"Natürlich lohnt sich arbeiten", sagt Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung im RTL/ntv-Interview. "Viele verkennen, dass gerade Menschen, die Mindestlohn bezahlt bekommen, häufig arbeiten, weil sie arbeiten wollen, weil sie eine Identifikation haben wollen."
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Hinweis: Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ!
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