"300.000 mehr und ich wäre Weltmeister"
Budget-Schummel? Hamilton keilt gegen Red Bull

Der Budget-Zoff um Red Bull hält die Formel 1 weiter auf Trab. Einiges deutet darauf hin, dass die „Bullen“ die Obergrenze in der Saison 2021 überschritten haben. Unklar ist, um wie viele Dollars. Für Lewis Hamilton spielt das aber überhaupt keine Rolle. Er sagt: Selbst eine geringe Summe hätte gereicht, um die WM zu entscheiden.
Kleine Spritze, große Wirkung
Dass der Motorsport-Weltverband FIA seine Entscheidung in der Causa Red Bull auf Montag nach dem Großen Preis von Japan vertagte, werten viele als Zeichen dafür, dass der Rennstall die Budget-Obergrenze in der letzten Saison überschritten haben. Andernfalls hätte die FIA das Team einfach freisprechen können. Doch offenbar gibt es Ungereimtheiten in den Büchern. Im Raum steht nun die Frage: Um viel hat Red Bull sein Budget überzogen?
Für Hamilton spielt diese Frage nur eine untergeordnete Rolle. Der Brite sagte in Suzuka, selbst die kleinste Finanzspritze hätte den Kampf um die Weltmeisterschaft entscheidend beeinflussen können.
Hamilton über permanente Red-Bull-Upgrades verwundert
"Ich will nicht wirklich etwas zu dem Thema sagen", meinte Hamilton bei "Sky Sports", nur um dann doch auszuholen und gegen Red Bull auszuteilen: "Ich erinnere mich daran, dass wir letztes Jahr in Silverstone unser letztes Upgrade hatten. Das war zum Glück auch großartig, denn dadurch konnten wir kämpfen. Aber dann haben wir gesehen, dass Red Bull jedes oder jedes zweite Wochenende weitere Upgrades an die Strecke gebracht hat. Ab diesem Punkt hatten sie, glaube ich, insgesamt vier weitere Upgrades."
Hamiltons These: Hätte Mercedes diese Möglichkeiten auch gehabt, wäre der Titel nicht an Max Verstappen, sondern an ihn gegangen. "Wenn wir 300.000 Dollar für einen weiteren Unterboden oder Flügel ausgegeben hätten, hätte das den Ausgang der WM verändert, weil wir damit wettbewerbsfähiger gewesen wären", glaubt Hamilton, dass selbst ein vergleichsweise geringer Verstoß gegen die Budget-Obergrenze große Auswirkungen gehabt hätte.
Hamilton nimmt Formel-1-Regelhüter in die Pflicht
Im Sinne des Sports hoffe er, dass seitens Red Bull kein Verstoß gegen die Regeln vorliege. So wirklich glaubt der Mercedes-Pilot aber wohl nicht daran, schließlich betonte er explizit, wie dankbar er sei, dass sein Team die Regeln "sehr strikt" befolge. Für die Fans und die Integrität des Sports wünsche er sich nun volle "Transparenz", betonte der Brite.
Warum die FIA die Ergebnisse ihrer Untersuchung noch nicht veröffentlichte, vermochte Hamilton nicht zu sagen: "Ich habe erwartet, dass das Ergebnis am Mittwoch kommt. Ich hoffe, die Verspätung hat damit zu tun, dass dieses Thema sehr ernst genommen wird." Sollte ein Regelverstoß nachgewiesen, gleichzeitig aber keine Strafe ausgesprochen werden, sei dies "schlecht für den Sport", nahm Hamilton die Regelhüter in die Pflicht. (sport.de/mar)