Kostendeckel gesprengt? Showdown am 10. Oktober
Droht Verstappen der Titel-Entzug? FIA verschiebt den Tag der Wahrheit

Eigentlich wollte der Motorsport-Weltverband FIA an diesem Mittwoch die Millionen-Ausgaben der Formel-1-Teams aus der Saison 2021 veröffentlichen. Die F1-Welt wartet gespannt auf die Ergebnisse des Gutachtens, denn Red Bull – das Team von Weltmeister Max Verstappen – soll Medienberichten zufolge den Budgetdeckel gesprengt haben. Harte Strafen sind möglich. Doch die Rennställe, Fans und Experten müssen sich weiter gedulden.
Budget-Eklat: FIA verschiebt Ergebnis-Bekanntgabe
Droht Max Verstappen sogar eine Annullierung seines F1-Titels aus dem vergangenen Jahr? Dieses Worst-Case-Szenario für Red Bull und den 25-Jährigen steht zumindest im Raum.
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Denn aus FIA-Kreisen war zu hören, dass zwei Teams den Kostendeckel von 148,6 Millionen Dollar überschritten haben sollen. Darunter auch Red Bull – das Team von Verstappen. Der Niederländer und sein Rennstall könnten also auf dem Weg zum Titel von Mehr-Ausgaben profitiert haben. Das wittert zumindest die Konkurrenz. Wir erinnern uns: Der Titel wurde auf der allerletzten Runde in einem der umstrittensten Rennen der jüngeren Geschichte entschieden.
Formel 1: Platzt am Montag eine Budget-Bombe?
Dementsprechend viel steht auf dem Spiel. Die geplante Bekanntgabe für Mittwoch wurde nun verschoben. Das teilte die FIA am Mittwochnachmittag offiziell mit. Der Showdown steigt nun am Montag, den 10. Oktober.
„Die Analyse der eingereichten Finanzdaten ist ein langwieriger und komplexer Prozess, der noch andauert und abgeschlossen werden wird, um die Freigabe der Zertifikate am Montag, den 10. Oktober, zu ermöglichen“, heißt es in dem Statement. Der Verband ging auch direkt auf die Vorwürfe ein. Es gebe „erhebliche und unbegründete Spekulationen und Vermutungen“, so die FIA. Der Vorwurf, dass sensible Daten durch FIA-Mitarbeiter weitergegeben wurden, sei unbegründet.
Red Bull: „Das wäre ein riesiger Skandal!"
Wenn sich herausstellen sollte, dass Red Bull es mit dem Kostendeckel nicht so ernst genommen hat, ist noch unklar, welche genauen Konsequenzen dies haben würde. Denn: Einen genauen Strafenkatalog gibt es noch nicht. Eine empfindliche Geldstrafe plus eine Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten für 2023 durch die Begrenzung der Nutzung des Windkanals gelten als möglich. Allerdings auch ein spürbarer, nachträglicher Punktabzug für 2021. Oder gar ein kompletter WM-Ausschluss. Und damit auch der Verlust des Titels?
„Das wäre ein riesiger Skandal! Zur Not leiten wir rechtliche Schritte ein“, hatte RB-Motorsportberater Helmut Marko schon mal vorsorglich in der „Bild“ klargestellt. Red Bull wittert Rufmord sowie einen Imageschaden und behält sich weitere Schritte auch in diesem Fall vor. (msc/ana)