Heikler Feuer-Moment um Sainz
Brennender Ferrari: Sicherheitscrew verteidigt „langsames“ Vorgehen

Der brennende Ferrari von Carlos Sainz war einer der Szenen des Österreich-GP. Ein Schreck-Moment. Denn es dauerte verhältnismäßig lange, bis die Marshalls am Wagen waren und die Flammen löschten. Auf diese Kritik hat die Österreichring-Sicherheitsstaffel nun reagiert.
Späte Antwort für Sainz
Nach dem Rennen in Spielberg gab es Diskussionen um den recht schleppend wirkenden Einsatz der Marshalls bei Carlos Sainz. Der Spanier musste seinen brennenden Ferrari abstellen. Später wunderte er sich bei Sky. „Ja es war eigenartig. Ich sah, dass Marshalls kamen, um das Auto festzusetzen, habe das Feuer im Rückspiegel gesehen. Ich war überrascht, dass niemand schneller kam.“
Nun rechtfertigt die Sicherheitsstaffel mit einem Statement ihr Vorgehen und erklärt, wieso es etwas länger dauerte. "Nach dem schrecklichen Unfall von Jules Bianchi 2014 wurden die Regeln der FIA bezüglich Bergungen und Interventionen auf der Rennstrecke drastisch verschärft. Ein Eingreifen ist nur nach Anweisung aus der Race-Control erlaubt. Dies erhöht einerseits natürlich die Sicherheit der Fahrer und Marshals, hat aber andererseits den Nachteil, dass Interventionen etwas länger dauern“, hieß es darin.
Nicht einsehbar, Handfeuerlöscher nicht genug
Es seien mehrere unglückliche wirkende Umstände zusammengekommen, so die Erklärung weiter. „Die Stelle, an der Sainz den Ferrari abstellte, war von dem Standplatz der Marshals aus nicht einsehbar. Sie haben über Funk die Anweisung bekommen, mit Feuerlöschern zu dem Fahrzeug zu gehen. Als sie die Situation sahen, haben sie die Entscheidung getroffen, das Löschfahrzeug (S-Wagen) nachzuholen. Diese Entscheidung musste binnen Sekunden getroffen werden und war im Nachhinein betrachtet absolut richtig."
Wenn man an den Grosjean-Feuerunfall von Bahrain 2020 denke, seien Handfeuerlöscher „absolut zu wenig“. Der Feuerlöscher sei daher abgestellt und das Fahrzeug nachgeholt worden. Dies habe dann zu dem „unglücklichen Bild“ im TV geführt, dass der Marshall „davonläuft“.
"Im Großen und Ganzen gut reagiert"
Ein weiteres Problem laut der Sicherheitsstaffel: Sainz sei „verständlicherweise nervös“ geworden und früh von der Bremse runter. Das erschwerte das Unterlegen des Keils unter den rollenden Wagen. „Durch den Widerstand des Keils lenkte das Fahrzeug jedoch ein und blieb an der Leitschiene stehen. Anschließend konnte der Brand mit wenigen Stößen des Löschers gelöscht werden."
Die Bilanz der Sicherheitsstaffel: „In dieser Ausnahmesituation […] haben die Marshals im Großen und Ganzen gut reagiert.“
Während der Ferrari rückwärts rollte und der Marshall mit seinem Keil werkelte, richtete sich Sainz auf und hopste aus dem Auto. Der 27-Jährige blieb unverletzt und der Marshall löschte den Ferrari. Die Overalls der Formel-1-Piloten sind feuerfest. Etwas mehr als 20 Sekunden hätte Sainz in den Flammen wohl noch ausharren können, ohne schwere Verbrennungen zu erleiden. (msc)