Bremer Banksy schlägt wieder zu
Schweine-Skulptur aus echter Wurst in der Sögestraße aufgetaucht
von Nicklas Just und Lennart Jannemann
Kann das weg oder ist das Kunst? In der Bremer Sögestraße ist eine Schweine-Skulptur aufgetaucht – wohl aus weggeschmissenem Schweinefleisch. Der Guerilla-Künstler Mohamed Smith, der auch als Bremer Banksy gehandelt wird, hat dafür Supermarkt-Mülltonnen durchsucht – und die Aktion auf Instagram dokumentiert. Nach nur wenigen Stunden war das Schwein schon wieder weg.
Schweine in der Sögestraße - auf einmal sind sie zu fünft
Normalerweise dekorieren vier Schweineskulpturen die Sögestraße in Bremen. Am Freitagmorgen (10. Februar) entdecken Passanten hier aber ein weiteres Ferkel – nicht aus Metall, sondern aus echtem Schweinefleisch. Rund herum liegen leere Wurstverpackungen, aus deren Inhalt das eisgekühlte rosa Ferkel geformt wurde.
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Wie der Instagram-User „onemoreartcollector“ dokumentiert, beschlagnahmt die Polizei die Wurst-Skulptur noch am Vormittag. Die Beamten seien wegen verderblicher Lebensmittel alarmiert worden, sagt eine Sprecherin der Polizei Bremen im RTL-Interview. Vor Ort habe man dann gemeinsam mit dem Veterinäramt entschieden, die Wurst mitzunehmen, um sie an den örtlichen Entsorgungsbetrieb zu übergeben.
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Keinen Bock auf Essensverschwendung
Bisher hat der Bremer Projektkünstler hinter dem Pseudonym Mohamed Smith vor allem mit menschlichen Bronzestatuen Aufsehen erregt. Jetzt verwendet er Schweinefleisch für seine Skulptur namens „Wurstgate“. Wie er auf Instagram zeigt, stammt das Fleisch aus den Mülltonnen eines Supermarktes. Im Gespräch mit RTL sagt der sogenannte Bremer Banksy: „Mit der Skulptur möchte ich auf die enormen Mengen an weggeworfenen Lebensmitteln aufmerksam machen.“
Das sogenannte Containern, also das Durchsuchen von Müll nach noch genießbarem Essen, steht in Deutschland nach wie vor unter Strafe. Gleichzeitig dürfen Lebensmittelhändler Abgelaufenes weder verkaufen noch verschenken – und so landet es zwangsläufig im Müll. (uni)