Es drohen mehrere Jahre Gefängnis

"Es wird eng für ihn": Diese Strafe droht Boris Becker jetzt

Am Freitag blicken ganz Sport-Deutschland sowie die Tennis-Welt mit Spannung und Sorge nach London: Am dortigen Southwark Crown Court verkündet Richterin Deborah Taylor das Strafmaß im Fall Boris Becker. Die elf Geschworenen hatten den sechsmaligen Grand-Slam-Sieger bereits Anfang April in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen, unter anderem wegen Nicht-Offenlegung von Besitztümern sowie Verschleierung von Schulden.

Geht Boris Becker daran kaputt?

Boris Becker ist Wiederholungstäter

Muss Boris Becker nun sogar ins Gefängnis? "Es wird eng für ihn. Vergleicht man die Lage mit ähnlichen Fällen, spricht viel dafür, dass das Gericht eine Haftstrafe anordnet, die Boris Becker auch absitzen muss. Zwei Jahre wären hierbei nicht unrealistisch. Die Strafhöhe wäre niedriger gewesen, wenn er zu Beginn auf 'schuldig' plädiert hätte", schätzte Promi-Anwalt Paul Vogel die Lage gegenüber "Sport Bild" ein.

Becker hatte im Prozess versucht, seine Berater als die Schuldigen hinzustellen. Die Legende tätigte jedoch auch selbst neun Überweisungen für berufliche und private Zwecke, die ihm nach seiner Bankrotterklärung im Juni 2017 untersagt waren. Laut Vogel dürfte das die Tennis-Ikone in die Bredouille bringen. "Besonders kritisch wird es, wenn man aktive Verschleierungshandlungen durchführt wie Überweisungen", so der Experte für britisches Strafrecht.

Auch Beckers Verurteilung wegen Steuerhinterziehung in Deutschland aus dem Jahr 2002 wirkt sich negativ auf das Strafmaß aus. "Das Gericht beurteilt immer auch das Gesamtbild, und da spricht eine vorherige Verurteilung nicht für Boris Becker", sagte Vogel. Beckers Vermögen soll sich einst auf rund 100 Millionen Euro belaufen haben, wobei er selbst dies bestreitet. Seine Scheidung von Barbara Becker, die "Besenkammer-Affäre" mit Angela Ermakova sowie der Unterhalt für seine vier Kinder und mehrere Unternehmenspleiten kosteten ihn jedoch Millionenbeträge. (tno/sport.de)