Birmingham: Tochter (3) getötet - Diese herzlosen Nachrichten schickten sich Mutter und Freund vor der Tat

Um die Misshandlungen des dreijährigen Mädchens nachzuweisen, habe die Staatsanwaltschaft der Jury vor Gericht die Chat-Protokolle von Nicola P. und Callum R. vorgelegt. Darin wird das Ausmaß des Horrors deutlich, den die kleine Kaylee-Jayde täglich erlebte.

„Ich werde sie töten...weil sie immer wieder das Wohnzimmer verlässt oder in die Küche geht, deswegen habe ich ihr eine verpasst und sie verprügelt, weil sie in die Windel gemacht hat“, zitiert die „Daily Mail“ aus den Nachrichten von Nicola P. Darauf soll ihr Freund Callum R. geantwortet haben: „Gut, klatsch ihr auch eine von mir.“ Drei Tage später habe er noch folgende Nachricht geschickt: „Ich werde die kleine Göre von mir fernhalten. Deine eklige Tochter macht mich krank“.

Nach Angaben der Staatsanwälte sollen diese Chat-Protokolle ein lebendiges Bild der „gleichgültigen Haltung von Nicola P. und Callum R. gegenüber Kaylee“ zeichnen. Bei der Obduktion fanden die Gerichtsmediziner auch Spuren von älteren, teilweise verheilten Verletzungen: Rippen, Brustbein und Kiefer des Kindes seien gebrochen gewesen. Sie gehen davon aus, dass Kaylee-Jayde immer wieder brutal geschlagen wurde.

Vor Gericht wurden weitere Details über mögliche Misshandlungen des kleinen Mädchens bekannt, wie die „Daily Mail“ berichtet. So schilderten Nachbarn im Prozess, dass sie einmal einen lauten Knall aus der Wohnung von Nicola P. gehört hätten, woraufhin die kleine Kaylee-Jayde geweint habe. Sie wollen dann gehört haben, dass die Mutter gesagt hätte: „Ich werde erzählen, dass sie vom Bett gefallen ist“. Die Mutter habe versucht, das Weinen mit Musik zu übertönen.

Seit Nicola P. Mitte 2019 in die Wohnung einzog sei, wollen die Nachbarn sie regelmäßig schreien gehört haben, darunter Kommentare wie "Halt die Klappe", "Geh weg" oder "Lass mich in Ruhe" - und "nie etwas Positives oder Freundliches", wie die britische Zeitung schreibt.

Auf Überwachungsaufnahmen, die auch im Gerichtssaal abgespielt wurden, ist zu sehen, wie Mutter und Tochter am Tag der Tat ihr Wohnhaus in einem Vorort von Birmingham verlassen und später wieder betreten. Es sind die letzten Aufnahmen, die die Dreijährige lebend zeigen. Nicola P. scheint auf den Aufnahmen mehr mit sich selbst und ihrem Spiegelbild im Aufzug beschäftigt zu sein als mit ihrer Tochter. Sie hält großen Abstand zu dem Mädchen, nimmt es nicht an die Hand, berührt es noch nicht einmal.

Im Prozess leugnen Nicola P. und ihr Freund Callum R., Kaylee-Jade getötet zu haben. Sie schieben sich gegenseitig die Schuld an den Verletzungen des kleinen Mädchens zu. Die Dreijährige hätte laut den Gerichtsmedizinern gerettet werden können, aber die Mutter ruft erst am nächsten Tag den Notarzt. Da war das Mädchen schon tot.

Die Familie von Nicola P. habe nach Auskunft der Polizei von West Midland von den Misshandlungen nichts mitbekommen. Die Großmutter der kleinen Kaylee-Jayde habe gesagt, dass sie der Tod ihrer Enkelin für den Rest ihres Lebens verfolgen würde. Die Dreijährige habe so ein wunderschönes Lächeln gehabt, so Debbie Windmill. „Jeder verdient das Geschenk des Lebens. Kaylee-Jayde verdiente es, der Welt zu zeigen, wer sie hätte sein können und welche Größe sie dieser Welt hätte bringen können. Nanny wird dich für immer in ihrem Herzen behalten,“ hat sich die Großmutter von ihrer Enkeltochter verabschiedet. (rra)