Bayern-Star gibt tiefen Einblick in sein Seelenleben
Benjamin Pavard gesteht Depressionen: "In meinem Kopf stimmte etwas nicht"

Die harten Corona-Zeiten sind auch an Bayerns Abwehr-Star Benjamin Pavard nicht spurlos vorüber gegangen. Im Gegenteil. Im Interview mit der französischen Zeitung „Le Parisien“ hat der französische Nationalspieler erstmals öffentlich gemacht, unter Depressionen gelitten zu haben.
Isolation traf Pavard hart
Vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie und dem ersten Lockdown sei er in ein tiefes Loch gefallen, erzählt der 26-Jährige. Er betonte zwar, dass er das Wort Depressionen nicht möge, „aber das war es“, so Pavard. „In meinem Kopf stimmte etwas nicht.“
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Wie schlimm ihn die Isolation mental und emotional getroffen hat, zeigte sich auch später noch. „Wenn man sieht, dass es weitergeht und man zum Training geht und kein Lächeln im Gesicht hat. Dann muss man es sich eingestehen“, lässt Pavard für sich keine Zweifel aufkommen, dass er depressiv war. Nur wenige auserwählte Menschen hätten von seiner Erkrankung gewusst.
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"Ich brauche Kontakt zu anderen Menschen"
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Lange habe er Lust- und Appetitlosigkeit gespürt. „Ich bin ein Mensch wie alle anderen auch. Auch wenn ich ein schönes Haus habe, brauche ich Kontakt zu anderen Menschen“, so Pavard, der zwar mit dem FC Bayern München (seit 2019 unter Vertrag) alles gewonnen hat – Gesundheit, Glück und Zufriedenheit lässt sich aber eben nicht auf dem Platz erspielen.
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Nach einem Leistungstief vor rund zwei Jahren hat sich Pavard mittlerweile wieder in die Startelf des Rekordmeisters zurückgekämpft. Und ins Leben offenbar auch: „Ich gehe als besserer Mensch aus der Sache hervor. Es hat mich verändert.“ Und augenscheinlich so stark gemacht, um offen über das Thema Depressionen zu sprechen. (mli)