"Wir sind keine Superhelden, sondern nur Menschen"
Fußballstar Paul Pogba litt an Depressionen unter Trainer José Mourinho

Er wirkt so abgeklärt und abgebrüht – doch auch Paul Pogba kann man nur vor die Stirn gucken. Der französische Weltmeister hat in einem Interview erstmals von seinen Depressionen berichtet.
"Wenn man mental kein dickes Fell hat, ist man in diesem Sport tot"
„Man stellt sich Fragen. Man fragt sich, ob man fehlerhaft ist, weil man solche Momente im Leben noch nie erlebt hat“ spricht der 29-Jährige in der Zeitung „Le Figaro“ offen über seine schwere Zeit unter Trainerstar José Mourinho bei Manchester United. „Ich habe es erlebt, aber man spricht nicht darüber“, so der Mittelfeldspieler.
„Manchmal weiß man nicht, dass man eine Depression hat, man will sich nur absondern, ganz alleine sein“, beichtete der zu jener Zeit sichtlich angeschlagene Pogba und kritisierte auch den Umgang mit mentalen Problemen im Profisport. „Man darf es nicht sagen, zumindest nicht öffentlich. Wenn man mental kein dickes Fell hat, ist man in diesem Sport tot.“ Der Weltmeister meint, nicht nur er, sondern alle Leistungssportler würden solche Probleme kennen, „aber wenige sprechen darüber“.
Geld wiegt es halt auch nicht immer auf
Es sei kein Argument, dass Fußballprofis mit ihren hohen Gehältern den enormen Druck aushalten müssten. „Weil man Geld verdient, soll man immer glücklich sein? So ist das im Leben nicht. Wir sind keine Superhelden, sondern nur Menschen“, sagte Pogba. „Wir verdienen viel, aber das verhindert nicht, dass wir wie alle schwierige Momente durchmachen.“ (fko/dpa/mli)