Wegen "unerträglichem psychischen Leiden"

Vor 16 Jahren brachte sie ihre fünf Kinder um: Jetzt bekam Geneviève Lhermitte Sterbehilfe

A police officer removes the handcuffs of GeneviÃ
Geneviève Lhermitte vor Gericht (Archivfoto, Dezember 2008)
picture alliance / ASSOCIATED PRESS, Denis Closon

Die fünffache Kindermörderin Geneviève Lhermitte aus Belgien ist tot. Die 56-Jährige nahm Sterbehilfe in Anspruch. Das wurde mit „unerträglichem psychischen Leiden“ begründet, so ihr Anwalt. Die Frau hatte 2007 ihre fünf Kinder umgebracht.

Vater der Kinder war zum Zeitpunkt der Morde nicht zuhause

Lhermitte starb am vergangenen Dienstag in einem Krankenhaus in Montigny-le-Tilleul, berichtet der belgische Sender „RTL Info“. Es war der 16. Jahrestag ihres Verbrechens.

Lesen Sie zu diesem Thema auch: Sterbehilfe soll neu geregelt werden - diese Vorschläge werden diskutiert

Am 28. Februar 2007 hatte sie ihre vier Töchter und ihren Sohn in Nivelles bewusstlos geschlagen und ihnen dann mit einem Messer die Kehlen durchgeschnitten. Ihre Kinder waren zwischen drei und 14 Jahre alt. Anschließend versuchte sie sich umzubringen. Der Vater der Kinder war zum Zeitpunkt der Morde nicht zu Hause.

Lhermitte lebte in der Psychiatrie

Die Frau wurde 2008 zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie hatte wegen angeblicher psychischer Probleme auf verminderte Schuldfähigkeit plädiert. Für die Geschworenen stand jedoch fest, dass sie mit Vorsatz und bei klarem Verstand gemordet hatte. 2019 wurde Lhermitte aus dem Gefängnis entlassen und lebte seitdem in einer geschlossenen Psychiatrie.

Lesen Sie zu diesem Thema auch: Frau spritzt sterbewilligem Ehemann tödliche Überdosis Insulin - BGH spricht sie frei

Sterbehilfe ist in Belgien seit 2002 unter bestimmten Bedingungen erlaubt.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Hilfe bei Suizidgedanken

Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222.

Auch eine Beratung über das Internet unter http://www.telefonseelsorge.deist möglich. (uvo)

Video: Sterbehilfe - ein umstrittenes Thema in Deutschland

Todkrank: Sterbehilfe? Umstrittenes Thema in Deutschland
01:22 min
Umstrittenes Thema in Deutschland
Todkrank: Sterbehilfe?

30 weitere Videos