Bei eiskalten Temperaturen und Regen

Warum diese Menschen an Neujahr gemeinsam in die Ostsee springen

Gemeinsam geht´s leichter: Fast 400 Menschen stürmen an Neujahr gemeinsam in die Ostsee bei Grömitz (Schleswig-Holstein).
Gemeinsam geht´s leichter: Fast 400 Menschen stürmen an Neujahr gemeinsam in die Ostsee bei Grömitz (Schleswig-Holstein).
RTL
von Florent Gallet

Es ist ein eiskalter Start in das Jahr 2024.
Von nah und fern sind sie an Neujahr angereist – um baden zu gehen! Teils in ausgefallenen Verkleidungen frönten knapp 400 Hartgesottene am Montag (01. Januar 2024) dem Badevergnügen.

Das Wetter ist trübselig

Sieben Grad kühle Luft und eisige vier Grad Wassertemperatur, dazu Nieselregen: Das Wetter in Grömitz ist an Neujahr (1. Januar) weit von idealen Badebedingungen entfernt. Fast 400 Menschen lassen sich davon nicht abschrecken – sie rennen gemeinsam in die Ostsee.

Lese-Tipp: Macht Eisbaden wirklich schlank? Unsere Reporterin macht den Test

Vor dem Sprung ins Wasser versammeln sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem nahegelegenen Schwimmbad und werfen sich in ihre Badebekleidung: Dabei darf es traditionell etwas ausgefallener sein. Die elfjährige Elisa ist mit ihrer Familie aus dem nordrhein-westfälischen Hamm angereist. Sie war bereits letztes Jahr dabei und gibt ihrem Großvater einen Tipp für das erste Mal mit: „Keine Angst haben und einfach Reingehen!“

Einmal auf dem Strand gibt es keinen Weg zurück

Das Anbaden organisiert die Tourismusbehörde Grömitz. Etwa 300 Menschen haben sich im Vorfeld angemeldet, am Tag selbst kommen noch knapp 200 Kurzentschlossene hinzu. Um halb drei geht es für alle Teilnehmer gemeinsam los: Die zahlreichen Schaulustigen bilden einen Spalier zum Strand des Ostseebads. Dort stehen bereits Rettungskräfte und Taucher für den Ernstfall bereit. Ein Moderator zählt von zehn herunter, dann ist es soweit: Hunderte Unerschrockene stürzen sich gemeinsam in die eiskalte Ostsee.

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Ein atemberaubender Adrenalinkick

Nach wenigen Sekunden im Eiswasser zieht es die meisten Teilnehmer wieder an Land. Die elfjährige Elisa ist stolz auf ihren 70-jährigen Großvater, der sein erstes Anbaden mit Bravour bestanden hat: „Es macht richtig Spaß – ich bin froh, es gemacht zu haben.“

Zehn Minuten später sind nur noch zwei Hamburgerinnen im Wasser. Ihr Geheimnis für das Aushalten des kalten Wassers? „Das hat auf jeden Fall was mit mentaler Stärke zu tun“, verrät die 21-jährige Wally. „Einfach lachen, dann wird es besser“, ergänzt ihre Freundin Lucy.

Aber warum die kalte Selbstgeißelung? Da sind sich die Teilnehmer einig: Es ist die Freude daran, die eigenen Grenzen zu überwinden und gemeinsam einen erfrischenden Start in das Jahr 2024 zu erleben.