Jetzt leben Oli und Stan im Tierheim

Eingepfercht in einen Karton! Welpen mussten bei Eiseskälte auf Balkon ausharren

Diese beiden Hunde wurden im Tierheim Bergheim abgegeben, nachdem man sie zuvor in der Eiseskälte auf einem Balkon fand.
Diese beiden Hunde wurden im Tierheim Bergheim abgegeben, nachdem man sie zuvor in der Eiseskälte auf einem Balkon fand.
Tierheim Bergheim
von Vera Dünnwald

Wer macht so etwas? Oli und Stan, zwei Malteser-Welpen, wurden nicht – wie man’s eigentlich kennt und wie es auch eigentlich richtig ist – in den warmen vier Wänden ihres Zuhauses gehalten – sondern auf dem Balkon. Ein kuscheliges Körbchen? Fehlanzeige. Jetzt leben die beiden im Tierheim in Bergheim.

Wie Wasserkästen abgestellt: Welpen Oli und Stan lebten auf dem Balkon

Erst vor kurzem wurden diese beiden Hunde dem Tierheim Bergheim übereignet. Lange seien die Besitzverhältnisse der Beiden nicht geklärt gewesen, heißt es in dem aktuellen Instagram-Post des Tierheims. Jetzt allerdings könne man die traurige Geschichte von Oli und Stan endlich erzählen. Sylvia Hemmerling, die Tierheimsprecherin, erklärt im RTL-Interview: „Die beiden sind schon seit ein paar Wochen im Tierheim. Das Veterinäramt hat sie zu uns gebracht.“

Die Welpen wurden auf dem Wohnungsbalkon gehalten. Um genauer zu sein: in einem Karton. Dort muss es für die beiden nicht nur total ungemütlich gewesen sein – sondern auch noch eiskalt. Dass man Tiere nicht draußen abstellt und regelrecht lagert, wie vielleicht die Wasserkästen, dürfte eigentlich so gut wie jedem Tierbesitzer klar sein. Aber: „Die Besitzer waren sich gar keiner Schuld bewusst. Sie hatten auch keinerlei Papiere – gar nichts. Für uns war zu dem Zeitpunkt sofort klar, dass es sich um Auslandshunde handelt, die von irgendwoher erworben wurden.“

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Im Tierheim werden die Malteser-Welpen aufgepäppelt

Zum Glück konnten die beiden Vierbeiner gerettet werden. Auch wenn die beiden Hunde jetzt im Tierheim sind und dort aufgepäppelt werden müssen: Immerhin erfahren sie nun, was es heißt, wenn sich jemand artgerecht um sie kümmert; endlich dürfen sie im Warmen leben.

Doch wie das Tierheim Bergheim auf Social Media verlauten lässt, geht es den Maltesern nur den Umständen entsprechend gut: Oli und Stan haben Parvovirose, eine hoch ansteckende Infektionskrankheit. „Wie fast alle Hunde aus dem Ausland haben auch Oli und Stan dieses Virus. Wir kümmern uns selbstverständlich um die Tiere, aber für uns als Tierheim sind genau solche Fälle sehr teuer. Wir müssen alle zwei Tagen Kotproben einschicken, wir dürfen die Tiere nur im Vollschutzanzug anfassen und die Tiere sind dann richtig in Quarantäne. Manchmal geht das Virus nach vier Wochen wieder weg, manchmal aber eben erst nach vier Monaten“, sagt die Tierheimsprecherin.

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Isolation kann den Hunden sehr zusetzen

Für die Tiere – und vermutlich auch für die Malteser-Welpen Oli und Stan – sei das auch eine seelische Belastung. Hemmerling erklärt: „Die Tiere sitzen in Isolation, in einem kleinen Räumchen, vier Mal am Tag kommt dann ein Mensch im Anzug rein und kann sie nicht knuddeln. Darüber hinaus dürfen sie nicht auf die Wiese, mit anderen Hunden spielen – das kann prägend sein. Zwei bis vier Wochen machen die Tiere das gut mit, aber alles, was länger dauert, ist langfristig schon problematisch.“

Bislang können Oli und Stan weder besucht, reserviert oder vermittelt werden. Das Tierheim bittet daher, keine Anfragen für die beiden zu verschicken. Hoffentlich geht es den Kleinen bald besser!