Und keiner kriegt es mit
Baumklau in Dorf bei Hannover: Holzdiebe fällen sieben 20-Meter-Bäume

Man könnte meinen, im niedersächsischen 600-Seelen-Dorf Nöpke sei die Welt noch in Ordnung. Aber weit gefehlt: In dem Ort bei Neustadt am Rübenberge treiben offenbar besonders dreiste Diebe ihr Unwesen. Und ihr Klaugut ist nicht gerade handlich!
„Da muss schon jemand mit schwerem Gerät ran gegangen sein“

Passiert sein soll der Baumklau am vergangenen Wochenende in einem Waldstück hinter dem Nöpker Friedhof. „Das war eigentlich ein Zufallstreffer. Bekannte von uns hatten uns gefragt, ob sie einen unserer Bäume für Brennholz umschlagen können. Da ist aufgefallen dass sieben Bäume gefällt und abtransportiert wurden“, erzählt Julia Meyerhof, deren Familie dieses Gelände gehört und selbst nur mit Brennholz heizt, im Gespräch mit RTL Nord. Wer für den Baumklau verantwortlich ist, wisse sie nicht. Klar scheint nur: „Da muss schon jemand mit schwerem Gerät ran gegangen sein“. Bei dem hölzernen Diebesgut handelt es sich immerhin um sieben zirka 20 Meter hohe Bäume – nicht gerade handlich.
Polizei spricht von besonders schwerem Diebstahl

Auch die Polizei geht von einem Diebstahl aus. „Das ist sogar ein besonders schwerer Fall. Wenn man ein Hindernis übergehen muss, wie es üblicherweise bei einem Einbruch der Fall wäre. Aber auch bei einem Baum trifft das zu, weil der ist ja fest verwurzelt“, bestätigt die Polizei Hannover auf RTL Nord-Anfrage. Am Montag machten sich die Beamten selbst ein Bild von dem Schaden. Es gebe allerdings kaum Fuß- oder Reifenspuren, die Rückschlüsse auf den oder die Täter zulassen.
Auch Zeugenhinweise fehlen bislang: „Das ist ein Waldstück, wo viele Leute eigentlich mit ihren Hunden unterwegs sind. Aber wenn da jemand aufwändig Bäume fällt, denkt man sich vielleicht nichts dabei“, erzählt Julia Meyerhof weiter. Am Samstagnachmittag spazierte sie selbst mit einer Freundin am späteren Tatort entlang. Doch da sei noch alles in Ordnung gewesen.
Bislang fehlen Zeugenhinweise

Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit und im Zuge der Energiekrise ist Brennholz eine gefragte Ressource. Eine statistische Häufung von Holzdiebstählen dieser Art kann die Polizei allerdings nicht bestätigen. In seltenen Fällen können die Behörden das Holz wiederfinden und anhand von Markierungen zuordnen. Dafür sind sie allerdings auf Hinweise angewiesen.
„Sieben Bäume zu fällen und zu klauen ist ja keine Sache von zwei Minuten. Zeugen, die Fahrzeuge in dem Bereich wahrgenommen haben oder Sägearbeiten wahrgenommen haben, wären als Ansatz schon goldwert“, sagt Pressesprecher Marcus Schmieder. Denn nur mithilfe aufmerksamer Beobachter könne den heimlichen Baumdieben das Handwerk gelegt werden – darauf hofft natürlich auch die Familie Meyerhof...