Begehrte Fußball-TrophäheBallon d'Or 2018: Luka Modric schubst Cristiano Ronaldo und Lionel Messi vom Thron

Vizeweltmeister Luka Modric hat den begehrten Ballon d’Or gewonnen. Zum ersten Mal seit 2008 hieß der Sieger weder Cristiano Ronaldo noch Lionel Messi. Mit dem Triumph machte Modric ein ganz persönliches Triple perfekt.
Champions-League-Pokal, WM-Vize, drei Ehrungen
Modric setzte sich bei der prestigeträchtigen Wahl vor Cristiano Ronaldo und den französischen Weltmeistern Antoine Griezmann und Kylian Mbappé durch. Lionel Messi wurde nur Fünfter.
Der 33-jährige Kroate blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Mit Real Madrid holte er an der Seite von Toni Kroos zum dritten Mal in Folge den Champions-League-Titel, wenige Wochen später spielte er sich mit Kroatien bis ins WM-Finale und unterlag dort erst Frankreich. In Russland wurde er auch als Spieler des Turniers ausgezeichnet.
Durch seinen Sieg krönte er seine Saison und holte den dritten persönlichen Award. Schon die diesjährigen FIFA- (Weltfußballer) und UEFA-Trophäen (Europas Fußballer des Jahres) hatte Modric eingeheimst.
Mit dem Modric-Triumph ging gleichzeitig eine lange Serie zu Ende. Die vergangenen zehn Ballon-d’Or-Auszeichnungen wanderten in die Arme von Ronaldo oder Messi - jeweils fünfmal. Der letzte Sieger vor den beiden Weltstars hieß übrigens Kaká, damals noch in Diensten des AC Mailand.
Marozsan auf dem Treppchen
Bei der Premiere des "Goldenen Balls" der Frauen belegte die deutsche Nationalelf-Kapitänin Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon) den dritten Platz. Vor ihr landeten die Clubkellegin Ada Hegerberg (Norwegen) und Pernille Harder (Dänemark) vom deutschen Double-Gewinner VfL Wolfsburg.
Als bester Nachwuchsspieler der Männer wurde Kylian Mbappé ausgezeichnet. Der Weltmeister siegte in der U21-Kategorie vor dem BVB-Youngster Christian Pulisic.
Keine deutschen Spieler in der engeren Auswahl

Für die Ballon-d'or-Trophäe waren keine deutschen Spieler auf der Nominierungsliste, auch kein Bundesliga-Profi schaffte es in die Top 30. Den Award, der von der französischen Zeitschrift France Football ausgerufen wird, gibt es seit 1956. Gewählt werden die Stars von einer Jury bestehend aus Sportjournalisten.
Die Auszeichnung war nicht die einzige gute Nachricht für Modric. Ein Verfahren gegen ihn wegen Meineides in seiner Heimat wurde eingestellt. Es gebe "keine ausreichenden Beweise", dass der Fußball-Star eine beschworenen Falschaussage begangen habe, sagte ein Gerichtssprecher in Zagreb. Modric hatte im Sommer 2017 im Rahmen eines spektakulären Korruptionsprozesses gegen den kroatischen "Fußball-Paten" Zdravko Mamic als Zeuge ausgesagt.