AWO-Affäre
Gerichtsverhandlung gegen Zübeyde Feldmann vertagt - Zeugin erscheint nicht

Kaum hatte die Verhandlung gegen die Ex-Partnerin des ehemaligen Oberbürgermeisters Peter Feldmann, Zübeyde Feldmann am Mittwoch (12.04) begonnen, war diese auch schon wieder vorbei. Denn die geladene zentrale Zeugin Hannelore Richter, frühere Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt (AWO), ist nicht zu der Gerichtsverhandlung erschienen. Nun wurde sie vertagt.
Zeugin Hannelore Richter erscheint nicht zur Verhandlung
Eigentlich sollte sich Zübeyde Feldmann am Mittwochmorgen (12.04) vor Gericht verantworten. Die 36-Jährige soll dem Strafbefehl zufolge zwischen 2014 und 2017 als geringfügig beschäftigte Betreuerin von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) insgesamt 13.500 Euro erhalten haben, ohne jemals dafür gearbeitet zu haben. Deshalb verhängte das Amtsgericht 6.000 Euro Geldstrafe (120 Tagessätze). Doch daraus wurde nichts, erklärte uns ihr Anwalt im RTL-Interview: „Wir haben heute morgen erfahren, zu unserer Überraschung für alle Prozessbeteiligten, dass die Zeugin Hannelore Richter sich auf ihr Aussageverweigerungsrecht beruft und das war für uns jetzt eine neue Entwicklung. Darauf müssen wir uns alle einstellen. Wir müssen schauen, was wir daraus machen. Wir haben nicht allzu viele Zeugen auf dem Programm gehabt bisher. Brauchen aber auf jeden Fall zwei Seiten der Geschichte und bevor wir das nicht darstellen können, können wir leider nicht weitermachen", so Tobias Groscurth, Anwalt der Angeklagten Zübeyde Feldmann
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Hannelore Richter war die frühere Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Dort übte sie ihre Tätigkeit als Sonderbeauftragte für die Altenhilfe, Kindertagesstätten und Flüchtlingshilfe bei der Frankfurter AWO und der Johanna-Kirchner-Stiftung aus. Sie soll damals den Arbeitsvertrag mit Zübeyde Feldmann abgeschlossen haben.
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Wie geht es nun weiter?
Ein neuer Verhandlungstermin steht bislang noch nicht fest. Laut Staatsanwaltschaft droht Zübeyde Feldmann im weiteren Verlauf der Verhandlung eine Geld- oder Freiheitsstrafe.
Die Akte Peter Feldmann
Der frühere SPD-Oberbürgermeister Peter Feldmann sorgte durch sein Verhalten im letzten Jahr für jede Menge Negativschlagzeilen. Im November 2022 wurde er wegen seiner engen Beziehungen zur AWO als Oberbürgermeister abgewählt. Ein Monat später verurteile das Landgericht Frankfurt ihn wegen Vorteilsannahme zu einer Geldstrafe – das Urteil ist bislang noch nicht rechtskräftig.
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In dem Prozess ging es auch um den überbezahlten Job von seiner Ex-Partnerin Zübeyde Feldmann als Kita-Leitung. Gegen Zübeyde ergab sich in diesem Zusammenhang jedoch kein hinreichender Tatverdacht wegen Vorteilsannahme oder Beihilfe, wie die Staatsanwaltschaft erklärte. Feldmann und die Angeklagte hatten 2016 geheiratet. 2021 gaben haben sie ihre Trennung bekannt. (dpa/aba).