Warum die Insekten zur Gefahr werden können

100 Sichtungen allein in NRW! Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus

ILLUSTRATION - 27.08.2021, Hamburg: Eine Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) wird von einem Biologen mit einem Handschuh gehalten. Die Asiatische Hornisse ist das erste Mal in Berlin nachgewiesen worden.      (zu dpa «Asiatische Hornisse zum ersten Mal in Berlin nachgewiesen») Foto: Axel Heimken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die asiatische Hornisse stammt aus Südostasien, breitet sich aber immer weiter in Deutschland aus
ahe tag bum, dpa, Axel Heimken

Invasion der asiatischen Hornisse!
Eine Gefahr für Honigbienen und andere Insekten – das trifft auf die invasive Asiatische Hornisse zu. In Nordrhein-Westfalen sind beim Landesumweltamt in diesem Jahr bereits zahlreiche Sichtungen der Insektenart gemeldet worden. Imker fordern mehr Unterstützung.

Immer mehr Asiatische Hornissen in NRW

Die Asiatische Hornisse breitet sich in Nordrhein-Westfalen weiter aus, allein in diesem Jahr gab es von Ende April bis Anfang dieser Woche landesweit bereits 95 bestätigte Sichtungen, sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) der dpa. Dabei handele es sich sowohl um einzelne Tiere als auch um Nester.

Die Asiatische Hornisse wird als potenzielle Bedrohung für heimische Bienenvölker gesehen. Sie stehe auf der EU-Liste der prioritären gebietsfremden invasiven Arten.

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Die erste Sichtung in NRW stammt aus dem Jahr 2020. Dabei handelte es sich um einen Einzelfund im Kreis Heinsberg im Grenzbereich zu den Niederlanden. Die ersten Nester wurden im Jahr 2022 in NRW entdeckt.

Wie schlimm ist es, wenn ich von der Asiatischen Hornisse gestochen werde?

Die Vespa Velutina stammt aus Südostasien, vor etwa 20 Jahren kam sie nach Europa. Von Südfrankreich aus breitete sie sich auch in anderen Regionen aus. Recht starke Vorkommen gibt es in Belgien – dass die Insekten auch nach NRW kommen, war nur eine Frage der Zeit.

Die Hornissenstiche sind laut dem Landesamt mit Bienen- oder Wespenstichen vergleichbar. Eine Gefahr besteht hingegen für Allergiker. Hier gab es bereits mehrfach Todesfälle, so starb etwa ein54-jähriger Mann in Spanien nach dem Stich einer Asiatischen Hornisse.

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Für die hiesigen Bienenbestände könnte die Einwanderung der Insektenart Folgen haben. Die Asiatische Hornisse, die dunkler ist als die Europäische Hornisse, ernährt sich während der Brutaufzucht von anderen Insekten, zu denen auch Honigbienen zählen.

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Imker beklagen Versäumnisse bei Bekämpfung

Aus Sicht des Deutschen Imkerbundes ist die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse nicht überraschend. Sie resultiere aus Versäumnissen in der staatlichen Bekämpfung in der Vergangenheit und aus dem Klimawandel, erklärte ein Sprecher. Es gelte, hohe Populationsdichten hierzulande zu verhindern.

Der Imkerbund fordert Unterstützung bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse, die eine relativ kostspielige Angelegenheit sei. In den bereits betroffenen Regionen gebe es einige sehr engagierte Imkerinnen und Imker der dortigen Landesverbände, die Nester aufspürten und beseitigten. (dpa/lkö)