Rettungskräfte in Neujahrsnacht angegriffen

Randalierer warf Feuerlöscher auf Rettungsfahrzeug - jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft!

Die Szenen, die sich in der Silvesternacht in Berlin Neukölln abspielten, waren unglaublich. Die Feuerwehr wurde regelrecht in einen Hinterhalt gelockt, dann von einem wilden Mob attackiert. Auf Aufnahmen ist auch zu sehen, wie einer der Randalierer einen Feuerlöscher auf ein Rettungsfahrzeug wirft. Laut eines Berichts der „BZ“ ermittelt gegen ihn jetzt die Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung.

Ausnahmezustand in Berlin-Neukölln: Randalierer wirft Feuerlöscher auf Rettungswagen

“Ich bin ehrlich: das ist fast nicht mehr zu glauben“ – selbst Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein fehlten die Worte zu den Angriffen in Berlin. Das Löschfahrzeug habe laut Kirstein an einer brennenden Barrikade an der Hermannstraße in Berlin halten müssen, weil dort kein Durchkommen gewesen sei. Dann seien plötzlich etwa 25 vermummte Gestalten auf den Löschzug zugelaufen, hätten die Rollläden am Fahrzeug aufgerissen und sich an der Ausrüstung zu schaffen gemacht. Dem Feuerwehr-Team an Bord sei keine andere Wahl geblieben, als die Flucht zu ergreifen.

Im Rahmen der Angriffe warf ein angeblich erst 14 Jahre alter Teenager einen Feuerlöscher auf die Frontscheibe eines fahrenden Rettungswagens, das zeigen Aufnahmen. Der Vorfall soll sich gegen 1.10 Uhr an der Silbersteinstraße ereignet haben, schreibt die „BZ“. Dabei sei die Scheibe des Wagens zersplittert und die Patientin habe in ein anderes Fahrzeug umgeladen werden müssen. Jetzt ermittle die Staatsanwaltschaft wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr und Missbrauch von Nothilfemitteln, so die Zeitung.

Spezialabteilung ermittelt gegen Silvester-Chaoten

Die Ermittlungen übernehme eine Spezialabteilung, die sich sonst um Gewalttaten bei sportlichen Großveranstaltungen kümmere, heißt es. „Dort gibt es eine gesteigerte Expertise im Zusammenhang mit Menschenmassen und auch Pyrotechnik“, sagte Justizsenatorin Lena Kreck der „BZ“.

Die Berliner Feuerwehr musste zum Jahreswechsel mehr als 1.700 Mal ausrücken – rund 700 mehr als vor einem Jahr während der Corona-Beschränkungen. Das geht aus einer vorläufigen Bilanz vom Neujahrsmorgen hervor. Von Knallern und Raketen wurden demnach 22 Menschen verletzt. In 38 Fällen seien Einsatzkräfte angegriffen und 15 von ihnen verletzt worden, einer der verletzten Retter musste ins Krankenhaus. (dky)