Lauterbach warnt vor zu schnellen Öffnungen
Wann gibt es endlich Lockerungen?
Dänemark hat alle Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wieder aufgehoben: Keine Masken, keine Quarantäne-Regelungen und sogar kein Abstandhalten mehr. Auch andere Länder gehen ähnliche Schritte. Nur in Deutschland wird noch nicht gelockert. Und das obwohl die Rufe nach einem konkreten Lockerungsplan auch aus der Politik immer lauter werden. Doch Gesundheitsminister Lauterbach will weiter vorsichtig bleiben, denn: „Wir sind noch vor dem Höhepunkt der Welle.“
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Bundesländer lockern unterschiedlich
Der Hausärzteverband fordert von der Bundesregierung einen Plan für den Ausstieg aus den Corona-Beschränkungen: „Die Politik muss bereits jetzt ein Konzept entwickeln, wie die Öffnungsschritte konkret aussehen sollen“, sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Was nicht passieren darf, ist, dass hektisch uneinheitliche und nicht durchdachte Lockerungsmaßnahmen beschlossen werden.“
Doch uneinheitlich wird es jetzt schon: Denn die Bundesländer handhaben die 2G-Pflicht im Einzelhandel wieder einmal vollkommen unterschiedlich. Die meisten Bundesländer haben sie abgeschafft bzw. haben es noch vor, andere Bundesländer zum Beispiel Nordrhein-Westfalen gehen ihren ganz eigenen Weg.
Aber ist es schon Zeit zum lockern? Der Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag, Christian Dürr, sagte der "Bild"-Zeitung, sobald die Gefahr der Überlastung des Gesundheitssystems nicht mehr bestehe, müssten Einschränkungen zurückgenommen werden. "Deshalb sprechen wir auch bereits jetzt über konkrete Öffnungsperspektiven."
Chef der Krankenhausgesellschaft: "Zuversichtlich für die kommenden Wochen"
Lockerungen sind also auch von der aktuellen Lage der Krankenhäuser abhängig. Der Chef der Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß sieht darin aber aktuell keinen Grund zur Sorge. Auch für das Frühjahr und den Sommer erwarte er keine höhere Belastung, „aber wir alle wissen, diese Pandemie hat uns schön öfter Überraschungen bereit gehalten. Ob dann im Herbst vielleicht tatsächlich eine neue Virusvariante droht, das glaube ich kann niemand vorhersagen. Im Moment bin ich zuversichtlich für die kommenden Wochen.“
Deshalb spricht sich Gaß auch für Lockerungspläne aus: „Es geht sicherlich nicht darum, jetzt eine Art „Freedom-Day“ auszurufen, alle Masken fallen zu lassen [...], aber es ist richtig, dass man jetzt schaut: wo kann man den Menschen ihre Freiheiten zurückgeben, wo kann man die Wirtschaft auch wieder in Gang setzen.“
Lockerungen müsste man laut Gaß dann aber auch „zügig und erkennbar planvoll“ umsetzen.
Beschlüsse auf nächster Bund-Länder-Konferenz
Die nächste Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Mittwoch könnte zur Lockerungsdebatte bereits erste Beschlüsse fassen. Doch auch schon vor dem Treffen von Bund und Ländern gibt es ein klares Signal vom Gesundheitsminister: „Wir können breite Lockerungen, wie sie derzeit diskutiert werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht vertreten. Ich wundere mich über die Diskussion, die zum Teil in der Politik jetzt zu beobachten ist. Wir sind noch vor dem Höhepunkt der Welle.“ Diesen erwartet er weiterhin Mitte Februar, „eventuell etwas später“. Es könne zwar deutlich vor Ostern Öffnungen geben, aber noch seien sie verfrüht. „Sollte es jetzt zu einer schnellen Öffnung kommen, zu einer schnellen Rücknahme wesentlicher Maßnahmen, würden wir die Welle deutlich verlängern.“ (khe/dpa)
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