Verband leitet Untersuchung ein

Nach Analkugel-Vorwurf: Jetzt drohen umstrittenen Schachspieler Konsequenzen

HANDOUT - 04.09.2022, USA, St. Louis: Magnus Carlsen (l) aus Norwegen sitzt Hans Niemann aus den USA in der dritten Runde vom Schachturnier Sinquefield Cup im Saint Louis Chess Club gegenüber. Foto: Crystal Fuller/Saint Louis Chess Club/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Magnus Carlsen (l.) und Hans Niemann.
nic, dpa, Crystal Fuller

Der Fall hält längst nicht mehr nur die Schachwelt in Atem. Nach den schweren Anschuldigungen von Weltmeister Magnus Carlsen gegen den US-Großmeister Hans Niemann, hat nun der Dachverband erste Konsequenzen angekündigt.

Schach-Eklat: Untersuchung hat zwei Schwerpunkte

Die Meinung des Weltmeisters ist so klar wie ein Schachmatt: Nach Ansicht von Magnus Carlsen hat Hans Niemann in der Vergangenheit betrogen. Konkrete Beweise lieferte der Norweger bislang nicht. Dennoch ist die Schach-Welt in Aufruhr. Seit Tagen gibt es in der Szene kaum ein anderes Thema.

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Inzwischen hat sich der Weltverband FIDE zu den schweren Vorwürfen Carlsens geäußert. In einem Statement kündigte der Schach-Dachverband am Donnerstagabend an, dass die sogenannte Fair Play Commission (FPL) ein Untersuchungsgremium einsetzen wird. Das Gremium soll aus drei Mitgliedern der Kommission bestehen. Zudem können ebenfalls externe Experten herangezogen werden.

"Die Untersuchung wird sich auf zwei Schwerpunkte konzentrieren: die Überprüfung der Behauptungen des Weltmeisters über angebliche Betrügereien durch Niemann und Niemanns Selbstaussage über Online-Betrügereien", erklärte die FIDE in ihrer Mitteilung. Der US-Amerikaner hatte zugegeben, im Alter von 16 Jahren bei virtuellen Turnieren betrogen zu haben.

Carlsen attackiert Niemann scharf

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Carlsen selbst stellte dieses Geständnis aber nicht zufrieden. "Ich glaube, dass Niemann mehr - auch in letzter Zeit - betrogen hat, als er öffentlich zugegeben hat", schrieb der 31-Jährige in einem Offenen Brief am Montag auf Twitter. Ein Affront.

Die schweren Anschuldigungen sollen nun überprüft werden. "Im besten Interesse der Schachgemeinschaft möchten wir die Öffentlichkeit bitten, von Spekulationen über die Ergebnisse und möglichen Sanktionen abzusehen, bis alle verfügbaren Fakten berücksichtigt sind und eine ordnungsgemäße Untersuchung abgeschlossen ist", kommt Salomeja Zaksaite, Vorsitzende der Fair Play Commission, im FIDE-Statement zu Wort. (msc/sport.de)