Polizei: „Für die Kosten sollte der Verursacher aufkommen und nicht der Steuerzahler“16-Jähriger bekommt Rechnung über 38.000 Euro - wegen einer Amokdrohung

Amoklauf an Schule / Polizei
Weil er einen Amoklauf an einem Krefelder Gymnasium ankündigte, muss ein 16-Jähriger die Kosten für den Polizeieinsatz übernehmen: Schlappe 38.000 Euro.
Getty Images/iStockphoto/// imago images/Jan Huebner

Weil er im Januar eine Amoktat an einem Krefelder Gymnasium angekündigt hatte, muss ein 16-Jähriger nun für den Großeinsatz der Polizei aufkommen. Knapp 38.000 Euro soll der Jugendliche aus Baden-Württemberg bezahlen, wie ein Sprecher der Polizei am Freitag mitteilte. Der Jugendliche hatte die Tat zugegeben.

Jugendlicher kündigte via Rundmail Amoktat an Gymnasium an

Per E-Mail an die Schule hat der 16-Jährige im Januar eine Amoktat an einem Gymnasium in Krefeld angekündigt. Einen Tag später wurde der Jugendliche als Absender ermittelt. Er hatte demnach den Mailaccount eines Krefelder Schülers gehackt und die Drohung an die Schulleitung, Lehrer und Schüler geschickt. Gegen ihn wird laut Polizeiangaben wegen Störung des öffentlichen Friedens und wegen Volksverhetzung ermittelt.

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Wer Gefahren vortäuscht oder androht, riskiert dicke Zahlung

„Grundsätzlich stellen wir Kosten, die für die Erfüllung unseres gesetzmäßigen Auftrags entstehen, nicht in Rechnung. Aber das hier ist schon ein besonderer Fall“, teilte Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck mit. Der Täter habe eine Gefahr für das Leben vieler Menschen vorgetäuscht und einen großen Polizeieinsatz in der Schule provoziert. „Für die Kosten sollte der Verursacher aufkommen und nicht der Steuerzahler.“ Die Polizei kann einen Einsatz dem Täter in Rechnung stellen, wenn dieser eine Gefahrenlage vortäuscht und mit einem Polizeieinsatz rechnen muss.

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Der 16-Jährige hat demnach bis Mitte April Zeit, sich zu dem Kostenbescheid zu äußern. Dass er minderjährig ist, entbinde ihn nicht von der Zahlungspflicht, hieß es. (dpa)

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