Medienplattform von Geflüchteten für Geflüchtete

"Amal Frankfurt": Die Stimme der migrantischen Communitys

Die Stimme der migrantischen Communities "Amal Frankfurt"
03:58 min
"Amal Frankfurt"
Die Stimme der migrantischen Communities

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Journalisten und Reporter haben es in Afghanistan schwer – schon immer war die Pressefreiheit durch die islamistische Terrorgruppe Taliban gefährdet. Um dieser Einschränkung zu entfliehen, entschloss die 44-jährige Journalistin Sona Sahar vor zehn Jahren ihre Heimat zu verlassen. Nun lebt Sona in Deutschland – ihren Beruf als Journalistin führt sie bei der Onlineplattform von Geflüchteten für Geflüchtete „Amal“ in Frankfurt fort. Mehr dazu im Video.

Über Umwege zum Ziel

"Dieser Job, ein gutes Gefühl", so empfindet Sona Sahar über ihre Arbeit. Nicht selbstverständlich für die 44-Jährige, denn für eine lange Zeit konnte sie ihren Beruf als Journalistin nicht fortführen. Vor der Flucht aus ihrer Heimat arbeitet sie in der afghanischen Hauptstadt Kabul für einen Radiosender, bei dem sie auch über den NATO-Einsatz im Jahr 2003 berichtet. Im RTL-Interview erzählt die Journalistin: „In zwei Tagen habe ich mein Land verlassen, ein schwerer Schritt.“ Sona kommt zunächst in den Niederlanden an und reist weiter nach Deutschland. In Deutschland angekommen, schlägt die 44-Jährige sich unter anderem als Änderungsschneiderin durch. In der Onlineplattform „Amal Berlin“ stößt sie eines Tages auf eine Stellenanzeige als Journalistin bei „Amal Frankfurt“ und bewirbt sich.

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Die Journalistin Sona Sahar
Seit Ende 2022 arbeitet Sona als Journalistin bei "Amal Frankfurt".
RTL

Hoffnung für Geflüchtete

Das Glück ist auf ihrer Seite – nun arbeitet die zweifache Mutter seit Ende des vergangenen Jahres für „Amal Frankfurt“. Die Plattform bietet lokale Nachrichten aus Frankfurt am Main und Umgebung und bereitet diese auf Arabisch, Persisch und Ukrainisch für die migrantischen Communitys auf. „Amal“ bedeutet auf Arabisch „Hoffnung“ – diese wurde der Journalistin mit der Arbeit für die Medienplattform wieder geschenkt: „Ich kann hier alles für meine afghanischen Leute machen."

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In Frankfurt ist „Amal“ noch recht neu – Informationen aus dem Rhein-Main-Gebiet gibt es erst seit Ende des vergangenen Jahres. Anders sieht es in Hamburg und Berlin aus, dort gibt es das Angebot schon seit 2016. Finanziert wird das Projekt durch die evangelische Kirche und dem Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik.

Ihre Landsleute unterstützen – das ist Sonas größter Antrieb und das mit ihrer Arbeit als Journalistin bei „Amal Frankfurt“. (lre/aba)