Leben mit kreisrundem Haarausfall

So geht Jada Pinkett Smith mit ihrer Alopecia-Erkrankung um

Jada Pinkett Smith lebt selbstbewusst mit Haarausfall Schauspielerin offenbart sich
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Schauspielerin offenbart sich
Jada Pinkett Smith lebt selbstbewusst mit Haarausfall

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So cool sagt Jada dem Haarausfall den Kampf an

Will Smith (53) sorgte für den Eklat bei der Oscar-Verleihung. Denn wenn es um seine Frau geht, versteht der sonst so lustige Schauspieler keinen Spaß. Weil Chris Rock sich über die Glatze von Jada Pinkett Smith (50) lustig machte, verpasst ihm Will Smith (53) kurzerhand eine Ohrfeige. Dabei ist die Glatze keine freiwillige Entscheidung, denn die Schauspielerin leidet an kreisrundem Haarausfall, genannt „Alopecia Areata“, wie sie erstmals 2018 enthüllte. Jada Pinkett Smith steht zu ihrer Krankheit. Wie cool sie damit umgeht, sehen Sie im Video. Aber was genau ist Alopecia Areata? Wen kann es treffen, und was können Sie dagegen tun?

Jada Pinkett Smith: "Das wird ein bisschen schwieriger zu verstecken sein"

Jada Pinkett Smith ist eine starke Frau. Deswegen will sie ihre Krankheit auch nicht verheimlichen und steht zu ihrer Glatze. „An dieser Stelle kann ich nur lachen“, sagt der Filmstar humorvoll in dem Video, auf die blasse Linie an der Kopfhaut deutend. Die Stelle sei einfach plötzlich eines Tages erschienen. Ein Leiden, das die Schauspielerin nicht alleine durchlebt. In Deutschland leiden etwa 1,5 Millionen Menschen an Alopecia Areata, dem kreisrunden Haarausfall. Und die Erkrankung kann jeden treffen – Frauen, Männer und auch Kinder.

Es beginnt mit kreisrunden, kahlen Stellen am Kopf und kann im schlimmsten Fall so weit gehen, dass die Betroffenen alle Haare am ganzen Körper verlieren. Alopecia Areata ist noch nicht komplett erforscht, die genauen Ursachen sind unbekannt. "Es gibt viele Ursachen, die die Erkrankung auslösen können", so Dr. Thorben Royeck von der Uniklinik Bonn. "Aber wenig Chance auf Heilung."

"Alopecia Areata ist eine äußerst komplexe Erkrankung"

Frau mit Haarausfall hält Haare in der Hand
Etwa 1,5 Millionen Menschen an Alopecia Areata, dem kreisrunden Haarausfall.
Burak Karademir, (C)Burak Karademir ((C)Burak Karademir (Photographer) - [None]

Mediziner gehen davon aus, dass es sich um eine Fehlreaktion des körpereigenen Immunsystems handelt. Dabei richten sich die Abwehrzellen gegen die körpereigenen Haare statt gegen gefährliche Viren und Bakterien zu kämpfen. Sie lösen eine Entzündung aus, wodurch die Haare an der Haarwurzel nicht mehr richtig wachsen und ausfallen. „Alopecia Areata ist eine äußerst komplexe Erkrankung und fällt in den Bereich der Autoimmunerkrankung. Das ist kein Schnupfen und kein gebrochener Arm, den man wieder zusammenflickt, sondern es ist eine hoch komplexe Erkrankung“, so Royeck.

Eine Möglichkeit zur Behandlung der Krankheit können im Einzelfall Kortison in Tablettenform oder bei kleineren Stellen eine Creme sein. Dr. Thorben Royec sagt dazu: „Man kann lokal eine Krtison-Creme morgens und abends an die Stelle schmieren. Man verspricht sich dadurch, dass die Entzündungszellen, die an dem Haar rumnagen und dafür sorgen, dass es ausfällt, dass sie verschwinden.“

Doch obwohl Kortison die Entzündungsreaktion bremst, könne diese nach Absetzen wieder auftreten. Nachgewachsenes Haar fällt dann häufig wieder aus. Außerdem bringt eine solche Behandlung oft auch Nebenwirkungen mit sich. Die eine Lösung gibt es bislang also noch nicht.

Auch wenn viele Betroffene unter der Erkrankung leiden, zeigt Jada Pinkett Smith, wie cool jeder auch ohne Haare sein kann und ist mit ihrer Art ganz sicher für viele Patienten ein Vorbild. (kko)