Fässer und Reifen versperren die Straße

Mann terrorisiert Nachbarschaft – jetzt greift die Stadt endlich durch

von Frank Vacik

Ein Albtraum für jedes Zusammenleben: Michael M. aus Klingenthal macht seinen Nachbarn das Leben zur Hölle. Mit Straßenbarrikaden sperrt er die Zufahrtsstraße ab. Folglich können seine Nachbarn ihr Haus nicht anfahren. Jetzt möchte die Stadt eine neue Zufahrtsstraße errichten, damit keiner mehr über das Grundstück des „Alm-Terroristen“ muss – unser Reporter war vor Ort, im Video.

Straßenbarrikaden in Klingenthal: Krankenwagen hat kein Durchkommen

Seine eigensinnige Aktion kostete die Nachbarn schon einige Nerven. Der „Alm-Terrorist“, wie er sich selbst gerne nennt, möchte nicht, dass andere über sein Grundstück fahren. Stattdessen sollen sie zu Fuß gehen, das Rad nehmen oder „wie man es früher gemacht hat, mit Pferd und Kutsche passieren“, sagt er dem RTL-Reporter.

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Das Problem: Die Zufahrtsstraße zu den anderen Häusern führt nun mal über sein Grundstück. Aufgrund von Fässern und Reifen, die er rechts und links aufgestellt hat, ist kein Durchkommen mehr möglich. Sogar der Krankenwagen musste stehen bleiben. Ein Nachbar, der einen Schlaganfall hatte, konnte so erst viel später behandelt werden.

Gericht gibt dem „Alm-Terroristen“ Recht!

Diese Art von Vorfall führte dazu, dass Michael M. wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angeklagt wurde. Doch er wehrte sich. Das Gericht gab ihm Recht, es hieß: „Seine Vorrichtungen stehen auf seinem Privatgrundstück. Die Stadt sei dafür verantwortlich, dass der Weg breit genug ist“.

Der Richter legte also fest, dass die Stadt gemeinsam mit Michael M. eine Lösung findet. Diese hat nun entschieden eine Art Weg zu planen, damit die vier Parteien nicht mehr nur über das Grundstück von dem 50-Jährigen zu ihren Häusern gelangen können. Dazu muss geklärt werden, ob eine Anwohnerin einen Grundstückstausch akzeptieren würde, denn darüber soll die neue Straße führen. Das Projekt soll die Stadt 140.000 Euro kosten, der Stadtrat muss dem Plan noch zustimmen.

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Die schnellste Lösung für die Anwohner, wäre gewesen, wenn die Stadt Michael M. das Stück Straße abgekauft hätte, doch das lehnte er ab. Vor einigen Jahren soll es schon mal Versuche gegeben haben, eine akzeptable Lösung zu finden. Allerdings soll damals vonseiten der Anwohner die Kritik aufgekommen sein, dass die Stadt sich erpressen lasse. Daraufhin wurde die Lösungssuche eingestellt, erklärt die Bürgermeisterin Judith Sandner im RTL-Interview.