Welche Krebsarten besonders betroffen sind
Alarmierende Zahlen! Übergewicht erhöht Krebsrisiko enorm

Starkes Übergewicht zählt zu den wichtigsten vermeidbaren Krebsrisikofaktoren!
Jedes Jahr gehen in Deutschland etwa 30.000 Krebsfälle auf das Konto von Übergewicht und Fettleibigkeit, so die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). Was die drei Krebsorganisationen fordern und für welche Krebsarten das Risiko besonders stark erhöht ist.
Fast sieben Prozent der Krebsneuerkrankungen wegen Übergewicht
Viele Menschen wissen, dass man bei Übergewicht häufig auch an Kurzatmigkeit oder Gelenkbeschwerden leidet. Weniger bekannt ist, dass Übergewicht und besonders Fettleibigkeit, „Adipositas“, nicht zu unterschätzende Krebsrisikofaktoren sind.
So haben Forscherinnen und Forscher des Deutsche Krebsforschungszentrum 2018 berechnet, dass fast sieben Prozent der Krebsneuerkrankungen in Deutschland auf das Konto des Übergewichts gehen. „Das bedeutet, dass jedes Jahr etwa 30.000 Menschen in Deutschland bedingt durch ihr Übergewicht an Krebs erkranken. Das sind 30.000 vermeidbare Krebsfälle“, sagt Prof. Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Deshalb gelten wird unter anderem ein Verbot von an Kinder gerichteter Werbung für übergewichtsfördernde Lebensmittel gefordert. Zudem hoffe man auf eine „gesunde Mehrwertsteuer“, die eine höhere Besteuerung für stark zucker-, fett- oder salzhaltige Nahrungsmittel vorsieht. Auch verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnungen sowie ausgewogene Ernährungsangebote an Schulen könnten einen wichtigen Beitrag leisten.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betont: „Viele Menschen wissen, dass Rauchen und Alkoholkonsum bedeutsame Risikofaktoren für eine Krebserkrankung darstellen. Viel weniger bekannt dürfte sein, dass starkes Übergewicht und Adipositas das Risiko für eine Reihe von häufigen Krebserkrankungen wie Brustkrebs und Darmkrebs erhöhen.“
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Welche Krebsarten besonders häufig auf Übergewicht zurückgehen
Fettleibige Menschen erkranken häufiger an Darmkrebs, Gebärmutterkrebs, Speiseröhrenkrebs, Nierenzellkrebs und Brustkrebs nach den Wechseljahren. Bei Gebärmutter- und Nierenkrebs oder bei Adenokarzinomen der Speiseröhre ist sogar laut der Deutschen Krebshilfe fast die Hälfte aller Fälle durch Adipositas bedingt.
Außerdem erkranken adipöse Menschen häufiger an Leber- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs, Eierstockkrebs oder an einem Multiplen Myelom.
Wichtig: Je stärker ausgeprägt die Fettleibigkeit ist, desto höher das Krebsrisiko. Darauf weisen laut der Deutschen Krebshilfe Studiendaten hin.
Im Video: Ist das der Durchbruch in der Krebsforschung?
Auch schlanke Personen können wegen Fett erhöhtes Krebsrisiko haben
Insbesondere das viszerale Bauchfett, das die inneren Organe umgibt, produziert viele entzündungsfördernden Botenstoffe. Sind sie dauerhaft erhöht, entstehen chronische Entzündungen, die krebsfördernd wirken. Wegen des viszeralen Bauchfetts haben oftmals auch Personen mit einigermaßen schlanker Statur ein erhöhtes Krebsrisiko, ohne davon zu ahnen.
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Weitere Ursachen für das erhöhte Krebsrisiko ist, dass die Fettzellen im Körper das Sexualhormon Östrogen produzieren, das wachstumsfördernd ist – auch für Krebszellen. Übergewichtige Menschen produzieren zudem mehr Insulin, was ebenfalls das Krebswachstum antreiben kann. (lkö)