Fluggesellschaft mit umstrittener Anweisung

Air India: Graue Haare beim Bordpersonal verboten

ARCHIV - 16.04.2015, Indien, New Delhi: Ein Airbus A319 der Fluggesellschaft Air India befindet sich im Landeanflug auf den Indira Gandhi International Airport in Neu Delhi. (Zu dpa "Air India verbietet graue Haare beim Kabinenpersonal") Foto: Altaf Qadri/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die indische Fluggesellschaft hat mit Forderungen an ihr Kabinenpersonal für Aufsehen gesorgt.
wie vco wst, dpa, Altaf Qadri

Die Ansage ist klar: keine grauen Haare im Flieger, keine kurzen Hosen bei Hotelaufenthalten! Die neuen Richtlinien der Fluggesellschaft Air India haben für Diskussionen gesorgt. Speziell auf weibliche Angestellte kommen diverse Änderungen zu.

Immer Ohrringe, keine zerissenen Jeans: Regeln für die Arbeit - und die Freizeit

Nach den unglaublichen neuen Regeln muss männliches Kabinenpersonal Haargel benutzen und bei großen kahlen Stellen täglich die verbleibenden Haare rasieren – auch bei auftretenden Geheimratsecken! – wie in dem neuen Regelhandbuch der Airline steht, das der örtliche Fernsehsender „NDTV“ eingebettet in einen Artikel hochgeladen hatte.

Weibliches Kabinenpersonal muss demnach Ohrringe tragen und Nägel jeweils passend zur Uniform lackieren. Graues Haar müssten alle regelmäßig färben. Und sogar außerhalb des Fliegers stellt die Airline Regeln auf: Bei Übernachtungen in Hotels dürften die Angestellten weder zerrissene Jeans noch Shorts oder Miniröcke tragen.

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Zudem dürfen die Angestellten keinen religiösen Schmuck mehr tragen, der mit „farbigen Steinen und Perlen“ versehen sei.

Bisheriges Image soll nicht mehr den internationalen Standards entsprochen haben

Zum Grund der geänderten Vorschriften schrieb die örtliche Nachrichtenagentur „ANI“ unter Berufung auf Kabinenpersonal, dass das bisherige Image nicht mehr internationalen Standards entspreche. Das neue Management wolle die Wahrnehmung verändern. Das indische Unternehmen Tata Sons hatte die staatliche Airline vor einigen Monaten gekauft.

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Air India selbst hatte im Februar in einem Statement verlauten lassen, der Verbot von Schmuck sei nötig, damit das Kabinenpersonal nicht zu viel Zeit bei der Sicherheitskontrolle verschwenden würde. Auch der Duty-Free-Bereich sei für die Angestellten tabu. (dpa/tpo)