Sie hatte ihm die elektronischen Geräte weggenommen
Aggressiver Junge (10) erschoss Mutter - Tante: "Er zeigt keine Reue"
Die Tat macht fassungslos: Ein zehnjähriger Junge aus Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin soll seine eigene Mutter erschossen haben, weil er angeblich eine VR-Brille von Amazon bestellen wollte, sie dem Wunsch aber nicht nachging. Der Schock sitzt bei den Angehörigen noch tief. Im Video sprechen die Tante und die Oma über das schreckliche Verbrechen und was wirklich dahinter steckt.
Junge ruft täglich seine Tante aus dem Gefängnis an
Für Rhonda Reid brach am 21. November eine Welt zusammen. Ihr Neffe hatte ihre Schwester mit einer Waffe eiskalt erschossen. Der Junge sei laut Staatsanwaltschaft verärgert gewesen, weil ihn seine Mutter früh geweckt und ihm kein VR-Headset bestellt hatte. Doch das sei nicht der einzige Grund gewesen. „Sein Therapeut hatte empfohlen, Mobiltelefone und elektronische Geräte wegen der gewalttätigen Spiele, die er spielte, einzuschränken. Sie folgte also dem Behandlungsplan und beschloss, seine elektronischen Geräte wegzunehmen. Und das hat ihn verärgert“, erzählte Reid dem Fernsehsender „WISN-TV“.
Seit der schrecklichen Tat sitzt der Junge hinter Gittern. Täglich ruft er wohl seine Tante an, um mit ihr zu sprechen. Ob er realisiert, was er getan hat, ist unklar. „Er hat mir gegenüber keine Reue gezeigt“, erzählt Reid.
Junge (10) wollte Mutter mit Schuss "erschrecken"
Quiana Mann befand sich gerade im Wäschekeller, als der Zehnjährige aus nur einem Meter Entfernung mit einer Waffe auf sie gezielt hatte. Der Junge drückte ab und soll seine Mutter laut Berichten direkt in den Kopf getroffen haben. Daraufhin soll er die Waffe zurück in den dafür vorgesehenen Schrank gelegt und seine 26-jährige Schwester geweckt haben. Sie entdeckte dann die erschossene Mutter im Keller und alarmierte die Polizei.
Zunächst erzählte der Junge den Ermittlern, dass er angeblich mit der Waffe herumgewedelt habe und sie dabei versehentlich losgegangen sei. Kurz darauf gestand der Viertklässler, dass er absichtlich geschossen habe, um seine Mutter zu „erschrecken“.
Wegen seiner Verhaltensprobleme befand sich der Junge bereits in Behandlung. Nach dem Mord an seiner Mutter sitzt er noch im Jugendgefängnis. Der Zehnjährige ist aber nach dem Erwachsenenstrafrecht angeklagt worden.
Im Netz hagelte es Kritik am Verhalten des Opfers
Für Lueritha Mann kommt es vor, als hätte sie gleich zwei Kinder verloren – ihre Tochter und ihren Enkel. Sie hätte gedacht, dass der Junge wegen seiner Aggressionen zu vielem fähig sein könnte, aber nicht in diesem Ausmaß. Ihre Tochter hatte vier Kinder, wollte bald ihren Abschluss nachholen. „Sie liebte es, Mutter zu sein“, so Mann im Interview.
Weltweit wurde über die Familientragödie berichtet, das zerrte sehr an den Nerven der Betroffenen. Denn im Netz hagelte es Kritik. „Am schwierigsten war es, zu sehen, wie ihre Rolle als Mutter in Frage gestellt wurde, als hätte sie etwas falsch gemacht“, sagte die Schwester des Opfers.
Als sei es nicht schon schlimm genug, mit dem Tod einer geliebten Schwester und Tochter umzugehen, müssten sie noch die Kommentare fremder Menschen ertragen. Dass der Junge zunächst im Gefängnis sitzt, sei der beste Ort momentan für ihn. „Wir wissen einfach nicht, wie sein mentaler Zustand ist und wozu er alles fähig ist“, meinte Reid. Im Januar muss sich der Angeklagte vor Gericht verantworten. (gsc)