Kliniken im Notbetrieb!

Tausende Klinikärzte aus dem Norden zum Streik aufgerufen

21.03.2023, Hamburg: Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Warnstreiks der Gewerkschaft Marburger Bund nehmen an der Auftaktkundgebung vor der Asklepios Klinik St. Georg teil. Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken haben am Dienstag in mehreren Bundesländern für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen demonstriert. Aufgerufen zu den Warnstreiks hatte die Gewerkschaft Marburger Bund. Foto: Christian Charisius/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bereits im März haben sich tausende Ärzte an einem Warnstreik beteiligt.
chc, dpa, Christian Charisius

Sie wollen mehr Gehalt und gehen dafür auf die Straße - Tausende Klinikärzte aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen legen heute ihre Arbeit nieder. In vielen Krankenhäusern heißt das, geplante Behandlungen können nicht durchgeführt werden. Eine Notfallversorgung soll aber sichergestellt sein.

Viele geplante Operationen finden heute nicht statt

Bin ich im Notfall versorgt? „Ja“, sagt Nicole Brandstetter vom Marburger Bund, aber auch nur im Notfall, denn „die Ärzteanzahl ist heute deutlich reduziert, so wie die Wochenendbesetzung. Aber die Notfallversorgung ist sichergestellt.” Jedoch, so Brandstetter, seien im Vorfeld schon viele der geplanten Operationen abgesagt wurden.

Lese-Tipp: Streik an Universitätsklinikum-Angestellte kurz vorm Burnout

Mehrere Tausend Klinikärzte sollen Arbeit niederlegen

Nach Angaben der Gewerkschaft sind allein in Hamburg mehr als 3000 und in Schleswig-Holstein rund 2000 Mediziner zum Warnstreik aufgerufen. In Niedersachsen werden sich etwa 40 kommunale Kliniken beteiligen. Die Ärzte fordern fordern einen Inflationsausgleich und 2,5 Prozent mehr Gehalt: „Ärztinnen und Ärzte stellen rund um die Uhr die Patientenversorgung sicher. Auch sie verdienen einen echten Inflationsausgleich”, so der Marburger Bund Schleswig-Holstein.

Die Tarifparteien wollen am 22. Mai zu einer fünften Verhandlungsrunde zusammenkommen.Verhandelt wird der Lohn von rund 60.000 Ärztinnen und Ärzten in ganz Deutschland. (jsa/dpa)

Lese-Tipp: 65 Millionen Überstunden pro Jahr - Ärzte kommen an Belastungsgrenze