Marburger Bund ruft zum Streik auf

65 Millionen Überstunden pro Jahr - Ärzte kommen an Belastungsgrenze

von Katrin Engler und Tamara Bilic

Die letzten zwei Coronajahre waren eine enorme Belastung für das sowieso schon ausgelastete Personal von Krankenhäusern und Kliniken – und nun kommen die ankommenden Patienten aus der Ukraine dazu. Angesichts dieser Situation hat der Marburger Bund, welcher die Interessen von Ärztinnen und Ärzten vertritt, am Donnerstag zu einem Streik in kommunalen Krankenhäusern aufgerufen.
Wofür sie streiken, erklärt die Bundesvorsitzende Dr. Susanne Johna im Interview mit Tamara Bilic.
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Ärzte brauchen Zeit sich auszuruhen

65 Millionen Überstunden pro Jahr leisten Ärztinnen und Ärzte und das auch schon vor dem Aufkommen der Pandemie, berichtet Dr. Susanne Johna. Sie brauchen jedoch, wie jeder andere, Zeit, um sich zu erholen. Deshalb lautet ihre Forderung: Zwei freie Wochenenden pro Monat und maximal vier Bereitschafts-Dienste.

“Wir möchten eine Entlastung der Ärztinnen und Ärzte und das ist nicht nur im Sinne von uns, sondern das ist auch massiv im Sinne der Patientensicherheit. Die allermeisten Patienten wünschen sich ausgeschlafene und ausgeruhte Ärzte bei ihrer Behandlung.”

Angst vor steigenden Corona-Zahlen

Um eine Überlastung der Krankenhäuser wegen steigenden Infektionszahlen aufzuhalten, fordert Dr. Susanne Johna die Bundesländer dazu auf von der Hotspot-Regelung Gebrauch zu machen und ihr Appell an alle lautet: In Innenräumen Masken zu tragen, um den derzeitigen Entwicklungen entgegenzuwirken. Sonst befürchtet sie wieder steigende Zahlen in den Krankenhäusern und das bringt Ärzte und Ärztinnen dann weiter an die Grenzen der Belastbarkeit.

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