61. Prozesstag gegen Abou-Chaker
Fler glaubt nicht, dass Bushido in Arafats Büro „geschlagen und eingesperrt wurde“

Rapper-Showdown im Berliner Landesgericht? Davon war beim 61. Prozesstag zwischen Clan-Boss Arafat Abou-Chaker und Bushido nichts zu spüren. Rüpel-Rapper Fler (39) über den Prozess: „Alles lächerlich, selbst wenn es stimmt.“ Immerhin verrät er mehr über Arafats „berühmtes Büro“, in dem Bushido bedroht und beschimpft worden sein soll.
Fler sollte bereits im Januar aussagen
Wegen eines fehlenden 3G-Nachweises wurde Fler Ende Januar nicht ins Gerichtsgebäude gelassen. Der Prozess wurde auf den 23. Februar 2022 verschoben. Diesmal erscheint Fler als Zeuge in Bomberjacke. Auch Bushido ist anwesend. Im Saal trennen die beiden Rapper nur etwa 1,5 Meter Luftlinie voneinander, doch zwischen ihnen liegen Welten. Fler hält zu Arafat.
„Wir sind sehr eng, gehen Essen. Herr Abou-Chaker interessiert sich wie ich für Klamotten.“

Arafat und Fler haben sich 2009 geschäftlich kennengelernt. Heute sind sie Freunde. Deshalb tauschen sie sich auch über das Verfahren aus. Fler erklärt: „Arafat sagt, dass es Blödsinn ist. Ich fände es sowieso alles lächerlich, selbst wenn es stimmt, aber Arafat sagt, dass es eine Lüge ist.“
Wurde Bushido wirklich ins Arafats Büro eingesperrt?
2018 soll Clan-Chef Arafat von Bushido mehrere Millionen Euro für die Trennung ihrer Geschäftsbeziehung gefordert haben. Bushido behauptet, dass Arafat ihn eingesperrt, mit einer Flasche und einem Stuhl beworfen habe. Für Fler Blödsinn, sagt er im Verfahren.
„Dass er laut schreit, ist Standard, aber dass jemand dort geschlagen und eingesperrt wurde, ist Quatsch. Ich glaube, es geht nur um Geld. Das sollte zivilrechtlich geklärt werden.“
Und weiter: „Im berühmten Büro geht es um Business nicht darum, jemand was anzutun. Das ist nicht der Ort dafür.“ Auf Nachfrage des Vorsitzenden, wo „der Ort“ dafür sei, entgegnet Fler lachend: „Vielleicht nachts auf dunkler Straße oder so.“

Arafat Abou-Chaker steht wegen Freiheitsberaubung, versuchter schwerer räuberischer Erpressung, Nötigung, gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung vor Gericht. Seine Brüder sollen Mittäter gewesen sein. Bushido ist Nebenkläger und Zeuge in dem Verfahren.
„Bushido gegen die Clans – Für die Familie“ auf RTL+

Bushido spricht in der Doku „Bushido gegen die Clans – Für die Familie“ auf RTL+ ausführlich über seinen Bruch mit dem Abou-Chaker-Clan. Die Spiegel-TV-Reporter Thomas Heise und Claas Meyer-Heuer recherchieren seit über 15 Jahren zu dem Thema und haben Zugang zu exklusivem Material. (tgr)