Warum ist die Fehlerquote so hoch?

80 Prozent der positiven Corona-Schnelltests in Hamburg sind falsch

Corona-Schnelltest
Ein Mann träufelt eine Lösung auf eine Testkassette für einen Schnelltest. Foto: Zacharie Scheurer
deutsche presse agentur

Der Anteil falsch-positiver Ergebnisse bei Corona-Schnelltests in Hamburg hat sich in den vergangenen Wochen deutlich erhöht: Lag er in der ersten Mai-Woche bereits bei etwas über der Hälfte, waren in der zweiten Juniwoche schon 80 Prozent der Menschen mit positivem Corona-Schnelltestergebnis nicht infiziert. Das gab jetzt der Senat auf Anfrage der CDU bekannt.

"Es stellt sich generell die Frage, wie aussagekräftig Schnelltests noch sind!"

ARCHIV - 23.03.2021, Baden-Württemberg, ---: Eine speziell geschulte Person führt einen Corona-Schnelltest durch.     (zu dpa «Teststruktur in Rheinland-Pfalz soll bestehen bleiben») Foto: Marijan Murat/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Coronavirus - Schnelltest
mut bsc wst vio cul mba, dpa, Marijan Murat

Der sozialpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion Fraktion, Andreas Grutzeck, nannte den hohen Anteil an falschen Ergebnissen für die Betroffenen zumindest kurzfristig beunruhigend. Es stelle sich "die generelle Frage, wie aussagekräftig Schnelltests tatsächlich noch sind". In der zweiten Juni-Woche wurden in den Schnelltestzentren fast 308.000 Tests gemacht, in den Kitas knapp 29.000, in den Schulen rund 382.000 und in den Pflegeheimen gut 34.000. Dabei seien 218 positive Ergebnisse gemeldet worden, wobei sich letztlich nur 44 bestätigt hätten.

Forderung: mehr Sorgfaltspflicht in der Pandemie

Bedauerlich sei, dass der Senat erst im Juni begonnen habe, Testzentren zu kontrollieren, so Grutzeck. Dabei habe es zu dem Zeitpunkt schon Betrugsvorwürfe gegeben. "Etwas mehr Sorgfaltspflicht sollte auch in einer Pandemie drin sein", sagte der CDU-Politiker. Mit Stand 23. Juni gab es der Senatsantwort zufolge in Hamburg 404 Testzentren, darunter 91 in Apotheken. 25 von ihnen seien zumindest temporär unter anderem wegen hygienischer Mängel geschlossen worden. (dpa/kst)