Medikamentenskandal fordert Dutzende Todesopfer
69 Kinder in Gambia tot! WHO warnt vor verunreinigtem Hustensaft

Indien gilt als Apotheke der Welt, viele der dort kostengünstig gefertigten Medikamente werden in ärmere Regionen geliefert. Nun sind im westafrikanischen Gambia 69 Kinder nach der Einnahme von in Indien gefertigten Husten- und Erkältungssäften an Nierenversagen gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation warnt weltweit vor dem Gebrauch der Medikamente.
Die betroffenen Kinder waren unter fünf Jahre alt
Die in Gambia vertriebenen Husten- und Erkältungssäfte stehen nach WHO-Angaben im Verdacht, akutes Nierenversagen auszulösen und den Tod von mehr als 60 Kindern verursacht zu haben, wie die WHO am 5. Oktober 2022 in Genf mitteilte. Die gambischen Gesundheitsbehörden riefen ebenfalls dazu auf, die in Verdacht stehenden Husten- und Erkältungssäfte nicht mehr zu verschreiben. Ihren Angaben zufolge waren die vom Nierenversagen betroffenen Kinder unter fünf Jahre alt.
Die WHO untersucht nach eigenen Angaben den Vorfall in Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma Maiden Pharmaceuticals Limited und indischen Behörden. Es sei nicht auszuschließen, dass die in Frage stehenden Medikamente auch in weiteren Ländern verwendet wurden.
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Indische Herstellerfirma bislang für eine Stellungnahme nicht erreichbar
Das indische Gesundheitsministerium teilte am 6. Oktober mit, Proben der Hustensäfte zu untersuchen. Indische Behörden forderten auch die WHO auf, Informationen zum genauen Zusammenhang der Todesfälle und des Sirups zur Verfügung zu stellen.
Nach Angaben des Ministeriums hat die indische Herstellerfirma nur eine Genehmigung, die Hustensäfte für den Export zu produzieren und sie habe sie nur nach Gambia exportiert. Die indische Herstellerfirma war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (nri/dpa)
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