"Originalverpackt" - Aber wohin jetzt damit?
416.000 Liter Desinfektionsmittel in Niedersachsen übrig

Niedersachsen hat während der Coronapandemie ordentlich Desinfektionsmittel bestellt. Jetzt stellt sich aber heraus, dass das wohl zu viel war: Unglaubliche 416.000 Liter sind übrig und teilweise bereits abgelaufen. Das Problem: Was soll nun damit passieren?
"Original verpackt" - und trotzdem in den Müll?
In der offiziellen Ausschreibung wird der Auftrag so formuliert: „Für das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (MS) soll die Verwertung von Desinfektionsmitteln (originalverpackt) gemäß LAGA M 18, welche die Mindesthaltbarkeit überschritten haben, durchgeführt werden. Es wird die ordnungsgemäße und schadlose Verwertung der Desinfektionsmittel vergeben.“ Der Bedarf an Desinfektionsmitteln war zu Beginn der Pandemie 2020 sprunghaft angestiegen und hatte auch vermehrt zu Notrufen geführt.
Entwicklung war nicht absehbar
„Es konnte keine bedarfsgerechte Beschaffung vorgenommen werden, da im Vorhinein nicht abzusehen war, wie sich die Pandemie entwickelt“, begründete eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums die Überschüsse auf Anfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Es soll sich um 416.000 Liter übrig gebliebenes Desinfektionsmittel handeln.
Verschiffen statt Wegschütten?
Alternativ zur Entsorgung wird nun über andere Verwendungsmöglichkeiten gesprochen. So sei das Desinfektionsmittel über den Europäischen Zivilschutzmechanismus angeboten worden. „Dieses Angebot wurde von Kuba angenommen, und somit wird ein Teil der Desinfektionsmittel als Hilfslieferung dorthin verschifft“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. (dpa/lsi)