Endlich haben sich die Bestände erholt

30 Jahre Seehund-Abkommen: eine Erfolgsgeschichte!

30 Jahre Seehund-Abkommen
Robben und Seehunde liegen am Südstrand auf der Düne vor der Insel Helgoland in der Sonne. Foto: Christian Charisius/dpa/Illustration
deutsche presse agentur

Schädliche Umwelteinflüsse und Bejagung führten zu deutlichem Rückgang

Das vor 30 Jahren in Kraft getretene trilaterale Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer hat nach Ansicht des Umweltministeriums in Kiel eine Erfolgsgeschichte eingeleitet. „Schleswig-Holstein hat mit seinen umfassenden Schutzmaßnahmen dazu beigetragen, dass eine deutliche Erholung der Bestände zu verzeichnen und dieses trilaterale Schutzabkommen ein Erfolg geworden ist“, erklärt hierzu Umweltstaatssekretärin Dorit Kuhnt. Das Schutzabkommen hatten Deutschland, Dänemark und die Niederlande unter dem Eindruck eines Seehundsterbens im Jahr 1988 geschlossen. Intensive Bejagung bis in die 1970er Jahre hinein wie auch schädliche Umwelteinflüsse hatten zu einem deutlichen Rückgang der Bestände geführt.

Schutzzonen und Geschwindigkeitsregelungen haben Wirkung gezeigt

Seehunde im Duisburger Zoo
Ein Seehund-Baby steckt seinen Kopf aus dem Wasser. . Foto: dpa
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Und so sieht das ganze in Zahlen aus: Lebten 1999 erst etwa 15.200 Seehunde im Wattenmeer, so wurde 2020 mit rund 28.400 Tieren ein Höchststand seit Beginn des Monitorings gezählt. Intensive Jagd bis in die 1970er Jahre hinein und schädliche Umwelteinflüsse hatten zuvor einen deutlichen Rückgang der Bestände verursacht. Die Jagd auf Seehunde ist seit 1974 verboten. Besondere Schutzzonen für die wichtigen Wurf- und Liegeplätze von Seehunden und Kegelrobben sind ausgewiesen, außerdem wurden Geschwindigkeitsregeln für Wasserfahrzeuge eingeführt.

Seehunde und Robben brauchen ein natürliches Umfeld

Nicht nur die Jagd auf Seehunde, sondern auch die Jagd generell ist im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer als Störungsquelle darüber hinaus verboten. Ein umfassendes System, das insbesondere den Umgang mit kranken und verletzten Tieren sowie deren Rehabilitation regelt, ist etabliert.„Die Menschen können hier im Nationalpark Seehunde und auch Kegelrobben vielerorts in ihrem natürlichen Umfeld erleben. Diese für das Wattenmeer typischen Arten zeigen uns, dass Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt nötig sind – und bei Kontinuität zu einem langfristigen, sichtbaren Erfolg führen“, freute sich Kuhnt. (dpa/kst)