"Der Erzbischof ist weiterhin im Amt"
13.800 Euro! Kardinal Woelki kassiert trotz Auszeit jeden Monat volles Gehalt

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki erhält während seiner Auszeit weiter sein volles Monatsgehalt von satten 13.800 Euro. Den Grund teilt das Erzbistum Kökn am Mittwoch auf Anfrage mit: "Eine geistliche Auszeit ist kein Urlaub." Er seie weiterhin im Amt. Die Auszeit solle bis März andauern.
Woelki wolle "erheblichen Teil davon" für Missbrauchsopfer spenden
Somit erhalte er während seiner Auszeit seine vollen Bezüge nach der Beamtenbesoldungsgruppe B10, was dem Gehalt eines Oberbürgermeisters entspreche. "Einen erheblichen Teil davon" wolle Woelki für Missbrauchsopfer spenden. Zuvor hatten der "Kölner Stadt-Anzeiger" und der WDR berichtet.
Ferner hatte Woelki angekündigt, dass er zunächst für 30 Tage in Exerzitien - geistliche Besinnung - gehen werde. Danach wolle er sich in "benachbarten Kirchen, vielleicht in denen der Niederlande, über deren Wege der Seelsorge informieren", hatte er in einem Beitrag für das Domradio gesagt.
Woelki entschied gegen Veröffentlichung eines Gutachtens zu Missbrauchsvorwürfen
Das Erzbistum befindet sich in einer Krise, seit Woelki vor einem Jahr entschieden hatte, ein Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen vorerst nicht zu veröffentlichen.
Papst Franziskus hatte die Situation im Erzbistum daraufhin von zwei Bevollmächtigten untersuchen lassen. Im September entschied der Papst, dass Woelki trotz "großer Fehler" im Amt bleiben darf. Er entsprach jedoch Woelkis Bitte um eine Auszeit. Am Dienstag übernahm der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser als Apostolischer Administrator die Amtsgeschäfte und wird sie bis zu Woelkis Rückkehr führen. (dpa/rla)