100.000 Euro-Karussell geklaut: Schausteller aus Bürstadt noch immer tief getroffen
100.000 Euro-Kinderkarussell geklaut
Schausteller Markus Schneider: "Das war ein persönlicher Angriff"
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von Sarah Thoemmes und Gunda Möller
Unvorstellbar, was alles über Nacht verschwinden kann. Sogar ein Karussell, ein großes und teures – und vor allem eins mit hohem emotionalen Wert. Warum der Diebstahl Schausteller Markus Schneider aus Bürstadt (Hessen) so aus der Bahn geworfen hat und wen er als Täter verdächtigt – im Video.
Über Nacht verschwindet das Traditions-Karussell
„Da war ein ganzes Karussell von heute auf morgen mal weg.“ RTL-Reporterin Sarah Thoemmes trifft einen schwer getroffenen Schausteller, dem sein liebster Besitz einfach entwendet wurde. Vor fünf Jahren passiert das Unvorstellbare: Markus Schneider kommt auf sein Grundstück und traut seinen Augen nicht: Sein 100.000 Euro teures Karussell ist geklaut worden. Dieser Diebstahl trifft den 53-Jährigen ins Mark: „Es war Horror. Es war schon Wahnsinn. Traurig. Es ist Zorn, es ist alles in einem gewesen dann.“ 21 Jahre hatte er das Karussell voller Stolz betrieben – und voller Erinnerung, denn es war der letzte Kauf seiner verstorbenen Mutter.
"Es ist nicht einfach ein Stück Metall"
Der Schausteller in fünfter Generation ist verzweifelt. Jedes seiner zehn Fahrgeschäfte hat einen ganz besonderen emotionalen Wert – und nun fehlt plötzlich eins. „Es ist nicht einfach ein Stück Metall. Es ist ein Kinderkarussell. Und es gehört zu uns dazu. Zu unserem Familienbetrieb.“ Selbst nach fünf Jahren kann sich Markus Schneider nicht mit dem RTL-Bericht von damals konfrontieren – zu tief sitzt der Schmerz über den damaligen Verlust des Karussells.
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Markus geht auf die Suche - mit Erfolg!
Doch Markus gibt nicht auf: Gemeinsam mit seinem Sohn findet er nach einer intensiven Suche nach nur einem Monat das Karussell – auf dem Hof einer Schaustellerfamilie in der Nähe von Stuttgart. Doch von Freude kaum eine Spur: Der Großteil des Fahrgeschäfts fehlt, die Überreste sind kaputt. „Dass man so ein Karussell zerstören kann. Es ist Wahnsinn. (...) Es geht ans Herz“, gesteht der 53-Jährige unter Tränen. Er ist sich sicher: Das war ein persönlicher Angriff, ein Diebstahl im Auftrag und eine bewusste Schädigung des Familienbetriebs. Leider kann er nicht beweisen, dass die Familie, der das Grundstück gehört, auch gleichzeitig Täter ist.
Auch der Stolz ist zurückgekehrt
Und doch gibt es ein Happy End: Heute dreht es sich wieder. Auch die Corona-Flaute ist größtenteils überstanden, es gibt wieder Plätze, an denen sich Kinder auf dem Karussell vergnügen können. Markus kann das wiederhergestellte Lieblingsstück wieder betreiben. Ein besseres Gefühl ersetzt nun langsam die Trauer bei dem Schausteller: „Stolz - stolz, das Karussell wieder drehen zu lassen.“ Einige „Sicherheitsvorkehrungen“, wie er es selbst geheimnisvoll nennt, sollen nun verhindern, dass Markus Schneider noch einmal so etwas Schockierendes passiert.