TV-Moderatorin Laura Karasek über ihre Krankheit„Auf jeder Klassenfahrt hatte ich als einzige Spritzen dabei”

TV-Moderatorin Laura Karasek spricht über ihre Krankheit
TV-Moderatorin Laura Karasek ist seit Jahren sehr erfolgreich in der TV-Branche unterwegs
Privat

Wo diese Frau ist, haben plötzlich alle gute Laune!
Moderatorin Laura Karasek ist auf vielen Bühnen Deutschlands unterwegs und in unterschiedlichen TV-Formaten. Fans fragen sich, wie sie das alles schafft. Und dabei hat die NDR-Quizshow-Gastgeberin seit ihrer Kindheit noch mit einer gesundheitlichen Einschränkung zu kämpfen, wie sie nun RTL exklusiv verriet.

Die Diagnose Diabetes war ein Schock!

Bei einer Veranstaltung zur Diabetes-Aufklärung moderiert Laura Karasek (43) wie so oft charmant, einfühlsam und eloquent diesen Abend. Nach ihrem Job verrät die Autorin dann im Gespräch mit RTL, wie sie das Schicksal der Menschen mit Diabetes immer wieder bewegt. Der Grund: Auch Karasek hat Diabetes Typ 1, seit ihrem zwölften Lebensjahr.

Laura Karasek (l.), Till Reiners und Evelyn Burdecki

Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet.
Beliebtes TV-Gesicht: Laura Karasek mit Till Reiners und Evelyn Burdecki. Sie haben am großen Deutsch-Test bei RTL teilgenommen.
Stefan Gregorowius, RTL

Sie erzählt RTL, wie es ihr als Kind schon damit ging: „Die Diagnose hat mich zunächst völlig aus der Bahn geworfen. Ich dachte: Warum ich? Was habe ich falsch gemacht? Plötzlich fühlte ich mich wie eine Außenseiterin.” Doch Karasek wäre ja nicht Karasek, wenn sie sich damit abfinden würde.

Karasek: „Ich wollte ohne Sonderrolle aufwachsen”

Die Tochter des bekannten und verstorbenen Publizisten Hellmuth Karasek wollte nicht alleine sein: „Dann kam dieser Trotz – ich war mitten in der Pubertät und dachte: Jetzt erst recht! Ich wollte meinem Körper zeigen, dass ich mir von ihm nichts vorschreiben lasse. Höher, schneller, weiter – alles ein bisschen extremer. Und irgendwann, mit den Jahren, kam dann auch die Demut. Die Erkenntnis, dass man nicht gegen, sondern mit sich leben muss.“

Karasek war das einzige Kind an ihrer Schule mit Diabetes. Die Moderatorin verrät: „Auf jeder Klassenfahrt war ich die Einzige, die Spritzen dabei hatte – und das ist nicht der Beginn einer harten Drogengeschichte, das ist meine Jugend - die war so aufregend, aber der Teil war einsam. Ich wollte nicht anders sein. Ich wollte dazugehören. Wie alle anderen einfach aufwachsen, ohne Sonderrolle. Und bloß kein Mitleid.”

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Genau deshalb bewegen Karasek auch die Geschichten der Diabetes-Patienten so. Besonders wenn sie die Zahlen hört, die das Gesundheitsunternehmen Abbott an dem Abend veröffentlicht: Fast jeder Vierte hat im Alltag bereits Erfahrungen mit Stigmatisierung gemacht. 40 Prozent der Menschen haben bereits negative Kommentare über Diabetes in den
sozialen Medien erlebt. Fast 40 Prozent der Menschen zeigen eine erhöhte physiologische Reaktion, wie z. B. eine erhöhte Herzfrequenz und übermäßiges Schwitzen.

Jesse George von Abbott mit Laura Karasek
Jesse George von Abbott mit Laura Karasek
Jannik Perse

Karasek musste sich fiese Sprüche anhören

Auch die ehemalige Rechtsanwältin musste sich Vorurteile anhören. Sie schildert: „Also, man hört natürlich schon so Sprüche wie: Bist du denn nicht selbst schuld? Hast du zu viel Zucker gegessen, darfst du das? Mit 15 dann trinken dann die ersten Leute Alkohol und die fragen dann: Darfst du überhaupt mitfeiern, darfst du das mittrinken?“

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Daher ist sie heute ganz fein mit ihrer Erkrankung. Der TV-Star meint: „Es gibt so viele Menschen, die mit einer chronischen Erkrankung leben – ich habe daraus eine besondere Haltung dem Leben gegenüber entwickelt: eine tiefe Sehnsucht und Lebenslust.” Ihr Credo: „Man muss sich auch mal Freiheit von der Krankheit gönnen. Nicht im Sinne von: alles ignorieren. Sondern im Sinne von: mit sich selbst nachsichtig sein.”

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Und so sagt Karasek: „Wenn man nicht alle 60 Minuten den Zuckerwert checkt, ist das okay. Es geht nicht um Fahrlässigkeit – sondern darum, sich nicht permanent unter Druck zu setzen. Ein bisschen Milde sich selbst gegenüber.“ Und deshalb kämpft die Mutter von zwei Kindern gegen Stigmatisierung und meint: „Dagegen hilft vor allem eins: offen drüber reden. Fragen zulassen, ehrlich antworten – das schafft Verständnis. Und wenn’s ums Abschalten geht, denke ich mir: Ich bin nicht allein. Es gibt so viele Menschen auf der Welt, die mit einer chronischen Krankheit leben. Mir hilft es, mit anderen Betroffenen zu sprechen.” Und dabei hat die Gastgeberin des Abends immer gute Laune.