Arzt klärt aufPatrice Aminati wird palliativ behandelt – was bedeutet das eigentlich?

Es ist ein herber Rückschlag nach einem langen Kampf.
In einem Interview mit der Zeit hat Patrice Aminati (30) erklärt, dass sich ihr schwarzer Hautkrebs nun im vierten Stadium befindet – im Endstadium. Was bedeutet: Die junge Mutter und Ehefrau von Moderator Daniel Aminati gilt damit als nicht heilbar, zudem befindet sie sich in palliativer Behandlung. Doch was genau hat es damit eigentlich auf sich? Was geschieht dort mit einem?
Das geschieht mit einem Patienten, wenn er palliativ behandelt wird – so wie Patice Aminati
Seit Jahren bewundern Fans den Lebensmut von Patrice Aminati, denn: Die 30-Jährige beweist beim Kampf gegen die tückische Erkrankung echte Größe. Seit Frühjahr 2023 kämpft sie jeden Tag aufs Neue gegen den Krebs, nimmt etliche Medikamente, versucht sich trotz Schmerzen auf das Positive zu besinnen und für ihre kleine Familie da zu sein, teils trotz herber Rückschläge.
Jetzt stehen jedoch alle Zeichen darauf, dass Aminati den Kampf gegen den Krebs verlieren wird. In der Zeit sagt sie: „Ich bin ja in palliativer Behandlung, Krebsstadium 4, nicht mehr heilbar. Aber in der Krebsforschung tut sich glücklicherweise viel und ich hoffe, dass ein Medikament auf den Markt kommen wird, dass die vielen Tabletten ersetzt und mir noch mehr Zeit schenkt.”
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Palliativ behandelt zu werden – das heißt eigentlich so viel wie sich in einer „bemantelnden Therapie” zu befinden, wie Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im RTL-Interview erklärt. „Palliativ ist lateinisch und meint ganz bildlich, dass ein schützender, wärmender Mantel um jemanden gelegt wird.”
Normalerweise wird ein Patient behandelt und therapiert, im Sinne von, dass Symptome bekämpft werden, bis hin zur Linderung dieser Symptome und vollständigen Heilung – im besten Fall. Bei einer palliativen Behandlung ist das anders.
„In Fällen, wo all das nicht mehr hilft, weil keinerlei Chance auf Heilung mehr besteht, ist immer noch die Aufgabe der Ärzte, das Empfinden der Patienten angenehmer zu machen, sprich dem Menschen dort zu helfen, dass er seine Krankheit in irgendeiner Weise besser ertragen kann. Das ist dann palliativ, der schützende Mantel, der um einen gelegt wird”, so Specht.
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Patrice Aminati hat schwarzen Hautkrebs: Darum ist diese Form von Krebs so tückisch
Beim schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) handelt es sich um einen bösartigen Hauttumor, der auf eine übermäßige UV-Strahlung und erbliche Veranlagung zurückgeht.
Was ihn so tückisch macht? Schwarzer Hautkrebs wächst häufig schnell und bildet schon frühzeitig Tochtergeschwülste (Metastasen) in Lymphknoten und anderen Organen aus – ohne, dass wir davon überhaupt etwas mitbekommen. Und so Specht: „Die Tumorzellen des schwarzen Hautkrebses haben die Eigenschaft, das Immunsystem so zu beeinflussen, dass sie nicht erkannt werden. Sie können sich quasi tarnen.” All diese Faktoren stellen eine große gesundheitliche Gefahr.
Eine gesundheitliche Gefahr, mit deren Konsequenzen Patrice Aminati nun leben muss. Specht sagt: „In Stadium 4, wie bei ihr, sind die Melanome so infiltrierend gewachsen, da ist die Überlebensrate schlecht. Das ist eine ernste Sache, das sieht nicht gut aus.”
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Verdacht auf schwarzen Hautkrebs? Das solltet ihr tun!
Bestätigt sich der Verdacht auf ein malignes Melanom – etwa weil ihr plötzlich ein Muttermal entdeckt habt, was die für Hautkrebs typischen Anzeichen aufweist, was sich schnell verändert –, wird der Hauttumor in der Regel umgehend operativ, unter örtlicher Betäubung, herausgeschnitten und anschließend untersucht, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen und Untersuchungen durchführen zu können.
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Werden Metastasen festgestellt, werden diese ebenfalls operativ entfernt. Ist dies nicht möglich, kommt eine Strahlen- oder Chemotherapie zum Einsatz, bei der die Krebszellen im Körper abgetötet werden sollen. Allgemeinmediziner Specht sagt: „Die Diagnosen des schwarzen Hautkrebses haben unglaublich zugenommen in den letzten Jahrzehnten.”
Zum Glück, so sagt Specht, werden viele Fälle früh genug erkannt, da viele Menschen von der Früherkennung, dem sogenannten Hautkrebs-Screening, Gebrauch machen.